Drei und mehr von der Baustelle

HEILSBRONN

Der strahlenden Frühlingssonne zeigt sich an diesem Aprilsamstag in der Heilsbronner Hauptstraße ein seltenes Bild: Gleich drei Männer haben den Bagger der aktuellen Baustelle besetzt und schauen durchaus gut gelaunt in die Kamera. Bauhofleiter Stefan Winner (auf dem Fahrersitz) und Christian Dobras, der Leiter der Stadtwerke, umrahmen ihren Bürgermeister Dr. Jürgen Pfeiffer. Das Baggern überlassen die drei selbstverständlich den Fachleuten der Baufirma, die am Montag darauf wieder anrücken werden. Heute ist Information und Begegnung mit den Heilsbronnern angesagt. Bierbänke und Tische warten auf Besucher, die sich im Bürgertreff mit Essen und Getränken versorgen können, serviert unter anderem von Rudolf Eger, dem Vorsitzenden der Gewerbetreibenden Heilsbronn. Er sieht sich in der Verantwortung, persönlich vor Ort zu sein – im Sinne der 64 Gewerbetreibenden allein in der Heilsbronner Altstadt – obwohl sein eigenes Geschäft im Gewerbegebiet ihn heute auch gut brauchen könnte. Von der Verantwortung, die eine solche Baustelle mit sich bringt, spricht auch Bürgermeister Pfeiffer. Er hofft auf regen Besuch der Veranstaltung und betont, wie wichtig die Nutzung der vorhandenen Geschäfte für eine lebendige Innenstadt sei. Im Mai werde ein neuer Lebensmittelmarkt oberhalb der Altstadt öffnen – „bitte gehen Sie hin!“ appelliert er an seine Bürgerinnen und Bürger. Währenddessen erläutern Stefan Winner und Christian Dobras ihre Aufgabengebiete. Fünf Meter tief muss für den Kanal – die Zuständigkeit des Bauhofs – gegraben werden und das – in drei Abschnitten – immer mit der Herausforderung, dass die Straße in Baurichtung stetig ansteigt. „Man kann nicht einfach durchbaggern“, erklärt Stefan Winner. Das bestätigt auch Dobras, der für die Trinkwasserleitungen in einem Meter Tiefe verantwortlich ist. Hier existiert eine alte zu erhaltende „Röhrenfahrt“, eine Art Zuleitung mit alten Wasserrechten, gespeist aus einer unterirdischen Quelle. Der Schalenbrunnen am Münster wird davon unter anderem gespeist. Manchmal finden die Arbeiter auch nicht verzeichnete Leitungen im Boden. Und jederzeit kann es sein, dass die Archäologen vom Denkmalschutz anrücken, wenn etwas gefunden wird, was historisch relevant sein könnte – bisher war dies allerdings noch nicht der Fall. Die Bauarbeiten sollen in einigen Wochen abgeschlossen sein. Durch die Vermeidung einer Vollsperrung im Sinne des Mottos „Alles bleibt erreichbar“, auf das sich Stadtverwaltung und Geschäfte geeinigt hatten, musste etwas mehr Zeit veranschlagt werden. Heute sind erst einmal die Kinder eingeladen, es ihrem Bürgermeister gleichzutun und sich auf dem Bagger fachgerecht von Grafikdesignstudentin Elisabeth Baumgärtner knipsen zu lassen – Fotoausdruck aus dem nahe gelegenen Computerladen inklusive.

Text + Foto: Susanne Hassen

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