Zwei junge Männer erlebten den Alltag im Seniorenwohnen
WOLFRAMS-ESCHENBACH (Eig. Ber.)
Eigentlich erwartet man, dass Jungs zwischen 13 und 14 Jahren eher eine Autowerkstatt besuchen, wenn es um ein Schüler-Praktikum geht; oder eine Firma, die Computerspiele programmiert. Der deutschlandweite Boys´ Day will mit diesen Stereotypen aufräumen. Jungs sollen „typische Frauenberufe“ näher kennen lernen. Das Seniorenwohnen Wolframs-Eschenbach bietet zum dritten Mal heranwachsenden Männern diese Möglichkeit. Zwei Jungs der örtlichen Mittelschule nutzten Anfang Mai die Chance, sich in der Altenpflege umzuschauen. Einer Branche, in der überwiegend Frauen arbeiten. „Wir sind wie ein Hotel, bei dem der Kunde aber je nach Bedarf und Notwendigkeit Pflegeleistungen hinzubucht und soweit wie möglich selbstbestimmt leben soll“, verdeutlichte Einrichtungsleiterin Karin Weeger den beiden Buben, wie ein Pflegeheim funktioniert. Im Haus der Sozialservice-Gesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (SSG) leben aktuell 100 Bewohner in drei Wohnbereichen. Nach einem Hausrundgang erlebten die beiden dann einen Ausschnitt des Alltags im Seniorenwohnen. Sie begleiteten die Kolleginnen im Bereich der sozialen Betreuung. Auf dem Programm stand eine Aktivierungseinheit: 15 Bewohner treffen sich im Beschäftigungsraum und haben beim Dosen-Werfen eine riesen Gaudi. Der 13-jährige Kevin war erstaunt, dass es hier so locker zugeht. Im Anschluss halfen die beiden noch beim Vorbereiten des Mittagessens, ehe sie als Dankeschön für ihr Interesse am Pflegeberuf ein kleines Präsent überreicht bekamen, sich selbst beim Mittagessen stärkten und überzeugen konnten, dass die hauseigenen Küche hervorragende Arbeit leistet. Am Ende waren die beiden positiv überrascht und hätten gerne mehr Zeit im Haus verbracht. „Der Tag im Seniorenwohnen hat ihnen gut gefallen“, berichtete Weeger.
Foto: Heidi Jank
