Den Alltag mit Demenzkranken meistern

Schulungsprogramm „EduKation Demenz“ für pflegende Angehörige ging erfolgreich zu Ende

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Wenn ein Mensch an Demenz erkrankt, betrifft das auch die Familie. Menschen die an Demenz leiden, brauchen oft rund um die Uhr Betreuung. Vor allem wenn sie von Angehörigen im eigenen Zuhause gepflegt werden. Im Fortschreiten der Krankheit erleben pflegende Angehörige ein Wechselbad von Gefühlen. Das reicht von Trauer und Mitleid über Hilflosigkeit bis hin zu Ärger, Wut und Verzweiflung. Für die Familienmitglieder ist die Pflege des Elternteils oder Ehepartners nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine Aufgabe, bei der sie Hilfe und Entlastung benötigen. Dass sie nicht alleine sind und Hilfe annehmen dürfen, daran denken viele nicht. „Es kommen immer wieder Menschen zu mir, die nicht wissen, wo sie Hilfe bekommen“, meint Christiane Schuh. Sie ist eine der Ansprechpartnerinnen in der Fachstelle für Pflegende Angehörige und Mitglied in der Diakonischen Schwestern- und Brüderschaft.

Die Fachstelle für Pflegende Angehörige ist die erste Anlaufstelle. Hier bekommen Angehörige kostenlose Beratung in allen Fragen. Zudem bietet die Fachstelle auch regelmäßige Kurse an. Beispielsweise die Schulung „EduKation Demenz“, die in Zusammenarbeit mit der AOK erst vor kurzem zu Ende ging. In 10 Wochen haben 11 Teilnehmende alles zum Krankheitsbild Demenz, den Hintergründen, den Krankheitsveränderungen und den aktuellen Therapieansätzen erfahren. Sie lernten auch, wie einfühlsame Kommunikation gelingen kann. Dabei warfen alle Angehörigen auch einen neuen Blick auf die Beziehung zum Erkrankten, angefangen von dem Miteinander früher, bis zu der veränderten Rolle, in der sie heute stehen. „Mit ausreichendem Rüstzeug zur Burnout-Prophylaxe tragen sie für die Zukunft die Sicherheit in sich, den unterschiedlichen Schwierigkeiten im Krankheitsverlauf unbeschadet zu begegnen und den Erkrankten geduldig zur Seite stehen zu können“, sagt Christiane Schuh. So entwickelten die Pflegenden ein gutes Gespür dafür, ihre kranken Angehörigen im Alltag richtig zu unterstützen und demenzgerecht zu kommunizieren. „Auch mit der Krankheit erleben sie schöne Stunden miteinander“, bestätigt Christiane Schuh. Was viele nicht wissen: Die Kosten für den Kurs übernimmt die Krankenkasse. „Hierzu muss nur die Quittung und eine Kopie des Zertifikats eingereicht werden“, rät Christiane Schuh. Auch nach dem Kurs sind die Angehörigen nicht alleine: „Es ist wichtig und hilfreich mit anderen in Kontakt zu bleiben. Dafür gibt es das offene und kostenfreie Angebot des Gesprächskreises für pflegende Angehörige“, erklärt Christiane Schuh. Der Gesprächskreis findet immer am ersten Dienstag des Monats im Wohnpark Neuendettelsau statt. Entlastung bietet auch die kreative Betreuungsgruppe, für die es derzeit wieder freie Plätze gibt. Weitere Informationen sind bei der Fachstelle für pflegende Angehörige Stadt- und Landkreis Ansbach in Neuendettelsau, Heilsbronner Str.44 (hinter der Clinic) unter der Tel: 09874/85555 oder per mail an angehoerigenberatung.ansbach@diakonieneuendettelsau.de erhältlich.

Foto: Diakonie Neuendettelsau / Amanda Müller

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schulungsprogramms „EduKation Demenz“ sind sich sicher: Bei Kursleiterin Christiane Schuh (links) haben sie viel erfahren und neuen Mut geschöpft.

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