„Geraldino“ – seine Lieder – seine Grundschüler

Sprache fördern mit Musik

NEUENDETTELSAU

Wer ist eigentlich „Geraldino“? Und was hatte er in der Grundschule von Neuendettelsau mit Schülerinnen und Schülern der 2. Klassen zu tun? „Geraldino“ heißt mit bürgerlichem Namen Gerd Grashaußer, wohnt in Nürnberg und ist ein Allroundkünstler. Vorwiegend widmet er sich in Schulen der „Musik für Kinder“ und deren Sprachförderung mit Musik. Die 2. Klassen der Lehrerinnen Steffi Grillenberger und Anke Weinzierl hatten gemeinsam mit Annerose Hirsch als Musikkoordinatorin „Geraldino“ zu Gast, der mit den Grundschülern unter anderem Lieder sang, um Sprache zu fördern. Die Rektorin Franziska Hruschka sah es als äußerst vorteilhaft an, dass mithilfe von Musik und Liedern die Sprachförderung den Schülern viel mehr Spaß macht. Wörter und deren Silbenanzahl erkennen, Reime in Gedichtform sowie Spiel- und Bewegungslieder, auf dem Stuhl sitzend, verlangte teilweise eine ungewohnte Haltung. Gähnen – Umdrehen – Gähnen – in die Hände klatschen – von langsam bis ins Eiltempo kommen – und das alles wiederholen. Lautes Lachen war die Folge – doch „Geraldino“ spielte unermüdlich auf seiner Gitarre. Im weiteren Verlauf des musikalischen Vormittags sind Wörter gesucht worden, nachdem aus dem Kreis der Grundschüler ein Buchstabe vorgegeben wurde. Ausgelassenes Mitsingen war angesagt, wenn nach jeder gelungenen Wortfindung „Geraldino“ seinen „Lobgesang“ anstimmte: „Das war super supergut!“ Schnell gelernt hatten die Kinder auch ein kleines Spottlied: „Felix Fischer war ein ganz normales Kind – aber seine Mutter meinte, dass er ein wenig spinnt!“ Weiter ging es mit dem Suchen nach Wörtern, die verschieden viele Silben hatten. So wurde nach willkürlich genannten Buchstaben die Silbenanzahl von zwei bis drei, vier oder fünf gezählt. Rundum im Kreis sitzend kam jeder mal dran. „Geraldino“ legte auch Motivbilder aus, deren Silben gezählt und die Wörter mit anderen verbunden wurden. Beispielsweise der Begriff: „Schwein…“ – daraus wurde Schweinestall, Schweinebraten … und so weiter. Bei Erzählungen, die „Geraldino“ vorlas, mussten die Schüler aufmerksam zuhören, bis ein zuvor bestimmtes Wort vorkam. Der Sieger oder die Siegerin bekam eine goldene Krone aufgesetzt und durfte Buchstaben oder Wörter vorgeben. Es war erstaunlich und bewundernswert, wie viele  Wörter gefunden wurden und mit welchem Interesse und reger Wortfindung sich die Schüler beteiligten. Auch Wörterschlangen sind gebildet worden. So warf der „König“ ein Wort ein, und die „Untertanen“ bildeten lange Wörter. Eines davon war: „Baum“. Daraus wurde das Wort: Baum-haus-dach-boden-fenster-scheibe. Auch diverse Wortbegriffe sind erklärt worden, interessant welche Fantasie die Schülerinnen und Schüler an den Tag legten. Lehrreich, aber auch interessant, wie Lernen derart viel Spaß machen kann. Das führte „Geraldino“ spielend vor – und die Schüler bestätigten dies mit lautstarken Beifallsrufen. An zwei Tagen war „Geraldino“ in der Grundschule von Neuendettelsau – und an beiden Tagen, mit verschiedenen Themen, bereicherte er das Wissen der lernfreudigen Schülerinnen und Schüler, die schließlich zum Ende der vorgegebenen Zeit mit „Geraldino“ noch nicht aufhören und in die Pause gehen wollten. Was sagte „Geraldino“ anfangs so treffend? „Ich werde mit den Kindern musikalisch die Sprache entdecken. Da wird zusammen gereimt, sich bewegt, die Silbenanzahl erkannt, auf Buchstaben geachtet und mit Witz und Spielfreude gesungen und getextet.“ Und so war es schließlich auch – die Schüler konnten mit Freude die deutsche Sprache neu entdecken.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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