Bürgerversammlung in Lichtenau war gut besucht

Uwe Reißmann will 2020 nicht mehr kandidieren

LICHTENAU

Bürgermeister Uwe Reißmann gab im Rahmen der Bürgerversammlung bekannt, dass er aus gesundheitlichen Gründen 2020 nicht mehr als Bürgermeister kandidieren werde. Der SPD-Politiker steht seit Mai 2008 an der Spitze der Marktgemeinde, im Ansbacher Kreistag ist er zudem auch Mitglied.

Ausführlich gab Reißmann Rechenschaft über die Tätigkeiten des abgelaufenen Berichtsjahres, das unter dem Motto stand: „Gemeinsam unser schönes Lichtenau erhalten und weiterentwickeln.“ Zur finanziellen Situation sagte das Gemeindeoberhaupt: „Die Anmerkung, dass wir weiterhin in einer sehr angespannten finanziellen Situation sind, ist von Jahr zu Jahr fortzuschreiben. Wir dürfen uns trotz der jetzt vorgestellten Zahlen nicht in Sicherheit wiegen und das Füllhorn für Wohltaten ausschütten. Wir sind weiterhin hoch verschuldet und müssen unbedingt unseren Weg der finanziellen Konsolidierung weiterverfolgen. Es gibt kaum Handlungsspielraum für Projekte außerhalb unserer Pflichtaufgaben der Sicherung der Daseinsvorsorge“. Wasser, Kanal und Schulen wurden hierbei ergänzend genannt. Der Bürgermeister ging auf Zahlen und Daten ein, wie Gewerbesteuer, Einkommensteuer und verdeutlichte, dass zusammen mit der Steigerung auch der anderen Steuern 2017 Mehreinnahmen von über etwa 800.000 Euro im Vergleich zum Ansatz generiert wurden. Trotz Investitionen im Jahr 2017 von insgesamt etwa 2,4 Millionen Euro konnte die Verschuldung leicht gesenkt werden. Als positiven Aspekt nannte Reißmann, dass 2017 keine neuen Kredite dank vorsichtiger und nachhaltiger Haushaltspolitik aufgenommen werden mussten. Weitere Themen galten dem Vermögenshaushalt, der Kreisumlage an den Landkreis Ansbach, dem Baugebiete „Hinterm Weiher“, dem Martin-Luther-Platz, der am Reformationstag letzten Jahres mit großer Beteiligung der Bevölkerung eingeweiht wurde. Der Altort werde künftig eine deutliche Aufwertung erfahren. Zeit und Zuversicht seien vonnöten, dann werde der Altort wieder ein Schmuckstück für mittelalterliche und gleichzeitig moderne Ortsgestaltung sein. Der Schlüssel sei die Schaffung eines attraktiven Wohnumfeldes im Altort für junge Familien mit Kindern. Ein weiterer und überaus wichtiger Themenbereich galt dem Volksbegehren zur Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung. Deshalb plant die Marktgemeinde eine Instandsetzung der Ortsstraße ohne Ausbaubeiträge der Bürgerinnen und Bürger. Letztgenannte Entwicklung ließ Reißmann nicht unkommentiert. So sehr sich die Grundstückseigentümer über die finanzielle Entlastung freuen können, auf die Gemeinden kommt eine Kostenlawine zu, die langfristig die Schere zwischen armen und reichen Kommunen noch mehr als bisher auseinanderdriften lässt, bekräftigte der Bürgermeister mit ernsten Worten. Er ging noch auf das barrierefreie Rathaus ein und die erfolgten Renovierungsarbeiten, die touristische Inwertsetzung der Festungsanlage, den Breitbandausbau, das Ökokonto und nannte ferner noch eine ganze Reihe von ortsbezogenen Maßnahmen und Neuerungen samt deren Einrichtungen. Bevor die Bürgerinnen und Bürger das Wort hatten, wurde zunächst ein Film mit Bildern aus der französischen Partnergemeinde Vicq-sur-Breuilh im Limoges gezeigt. Angesprochen wurden eine Informationsbroschüre für Bürger, eine Parkplatzkennzeichnung am Freibad, eine 30er-Zone im „Dichterviertel“ und noch so manches mehr. Einige Bürger brachten persönliche Beeinträchtigungen vor, für deren Abhilfe Handlungsbedarf bestehe. Der Bürgermeister versprach, sich so weit als möglich dafür einzusetzen, wofür er zustimmenden Beifall erhielt.

Text + Foto: Klemens Hoppe

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