Klavier, Kontrabass und Gesang
NEUENDETTELSAU
Der Seniorennachmittag, kürzlich im Pfarrsaal der katholischen Kirche von Neuendettelsau, St. Franziskus, veranstaltet, hatte zum Thema „Kirchenknigge – auf amüsante Art nachgefragt“. Martina Goller wusste auf lockere und leicht verständliche Art darüber zu sprechen – und auch ein lustiges, aber ebenso wissenswertes Quiz erheiterte die Gemüter. Doch das Besondere dieses Nachmittags war der Auftritt von zwei Musikstudenten, die mit Instrumenten und Stimme die Senioren überraschten. Clemens Goller aus Wicklesgreuth bei Petersaurach und Benjamin Morjan aus Erding besuchen zurzeit noch die Berufsfachschule für Musik in Plattling. Die Melodien am Kontrabass und die Lieder, die Goller sang, sind Ausschnitte seiner Aufnahmeprüfung für das Konservatorium, „probeweise vor größerem Publikum aufgetreten“, wie er sagte. Die Senioren waren von den Aufführungen begeistert, sie hätten die Bestnoten gegeben – und „Clemens Goller würde die Prüfung bestanden haben“, so Lothar Scheinkönig, früherer Organist und Chorleiter in St. Franziskus. Zu hören waren von Franz Schubert „Gute Nacht“ aus der Winterreise; die Ballade „Die Uhr“ von Carl Loewe, gesungen vom Bariton Goller sowie der 1. und 2. Satz des 1. Konzerts für Kontrabass und Klavier von Franz Anton Hoffmeister. Ungewohnte Klänge einer Komposition des Finnen Teppo Hauta-aho, Erkon-Elegia für Solo-Kontrabass, fanden bei den Zuhörern allerdings unterschiedliche Reaktionen. „Aufgrund seines sehr wohlklingenden Sounds ist der Kontrabass – das größte und tiefste Streichinstrument, das es gibt – in vielen Musikrichtungen einsetzbar und genutzt. Es erstreckt sich sein Verbreitungsgenre von Jazz bis Klassik“, so die Ratgeber-Redaktion Helpster. Bei der nachfolgenden Behandlung des Themas „Kirchenknigge“ kam ein Text zur Sprache, der an einer Kirchentür in Italien zu lesen ist: „Es ist nicht erwünscht, bauchfrei das Gotteshaus zu betreten. Gott kannte deinen Bauchnabel schon vor deiner Geburt“. Dieses Wort, das treffend zum „Kirchenknigge“ passte und verdeutlichte, was diesbezüglich in Urlaubsregionen meistens nicht beachtet wird, wurde von den Gästen des Seniorennachmittags mit zustimmendem Beifall quittiert.
Text + Foto: Klemens Hoppe
