Noah vertraut Gott und rettet das Leben auf der Erde

MERKENDORF

Vorneweg sei bereits gesagt: Es war ein phänomenaler Erfolg. Die Uraufführung des Musicals „Flutzeiten“ aus der Feder von Dekan i.R. Helmut Müller in der Merkendorfer Stadtkirche übertraf alle Erwartungen. Die großen und kleinen Besucher drängten sich schon fast in den Bänken. Doch kurz vor Beginn reichten selbst diese nicht mehr aus, sodass die Zuhörer auf den Treppen zur Empore standen. Die Darsteller und die Band enttäuschten sie nicht. In dem zweistündigen Werk nahm Müller die Zuschauer mit auf eine Reise in die Zeit des biblischen Noah (Wolfgang Rieger). Die uralte Erzählung, wie sie im Buch Genesis nachzulesen ist, setzte der ehemalige Feuchtwanger Dekan von der ersten Szene gekonnt um. Die „Weltbeherrscher“, die immer mehr nach Macht und Reichtum streben, beherrschen zu Beginn die Bühne. Im krassen Gegensatz dazu steht Noah mit seiner Frau Naamah (Sandra Rieger), den Söhnen Sem (Johann Schad),. Ham (Willi Ortner), Japhet (Martin Baumgärtner) und deren Frauen Alaya (Sarah Gröner), Lillith (Tanja Funk) und Schannah (Conny Schieder). Diese sind die einzigen auf der Erde, die noch Gott die Ehre erweisen. Da spricht Gott zu Noah und befiehlt ihm eine Arche zu bauen, um sich und die Pflanzen und Tiere auf der Erde zu retten. Gott hat vor, die Welt zu überfluten. Er ist verzweifelt, ob er dieser übermächtigen Aufgabe gewachsen ist. Doch seine Familie ermutigt ihn: „Wen Gott ruft, den gibt er Kräfte“ war eines der selbstgeschriebenen Lieder, die einem nicht mehr aus dem Kopf gingen. Die Arche, die die Akteure auf der Bühne errichteten, stammt von Zimmerer Willi Ortner. Als die Waschfrauen, aufgrund des einsetzenden sintflutartigen Regens, ihre Waschstelle am Bach nicht mehr finden, flüchtet sich Noahs Familie mit den Tieren in die Arche. Helmut Müller zeigt die Geretteten, dass sie eigentlich mehr darüber betrübt und traurig sind, dass die Welt gerade in den Fluten versinkt: „Es tut so weh mitanzusehen“, singen die Schauspieler emotional in den Kirchenraum. Die 40 Tage und 40 Nächte in der Arche müssen nach Müllers Vorstellung sehr emotional gewesen sein: Verzweiflung und gegenseitiges Trost spenden wechseln sich ab. Doch die Rettung ist nahe, als die Enkel Noahs (Julius Fleischmann, Lukas Kleider, Hanna Lechner, Laurin Paulus und Hannes Ruck) ihn auffordern eine Taube fliegen zu lassen. Sie stoßen auf Land. Die Freude darüber bricht sich in dem Lied „Gerettet, gerettet“ Bahn, das sich zum Ohrwurm entwickelte.

Mit stehenden Ovationen bedankten sich die begeisterten Zuschauer bei den Darbietenden und den vielen fleißigen Händen im Hintergrund. Die Band stellten Studenten der Hochschule für evangelische Kirchenmusik Bayreuth.

Am Buß- und Bettag zeigt die Gruppe, der es sichtlich Freude bereitet hat, das Werk zum zweiten Mal. Diesmal beim Kinderbibeltag am Hesselberg.

Text + Foto: Daniel Ammon

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