MERKENDORF
Der Heimatverein Merkendorf feierte sein 75-jähriges Jubiläum mit einem Heimatabend, an dem alle Mitwirkenden die Wichtigkeit des Begriffs „Heimat“ auf verschiedenste Weise interpretierten.
Eine erfrischende Definition lieferte Professor Dr. Günter Dippold in seinem Festvortrag. Vorsitzender Hans Popp erinnerte zu Beginn an die Gründung des Heimatvereins im Oktober 1949 und zitierte aus der Satzung, in der steht, dass es ein Ziel sei „die Heimat den Bürgern nahe zu bringen.“ Der Betrieb des Heimatmuseums sei ein wichtiger Bestandteil des Vereins. Zwei Dauerausstellungen sollen in den kommenden Monaten konzipiert werden. „In der einen soll es um das Thema Brauen und die Brauerei Hellein gehen, in der anderen um die Zeitgeschichte in der Stadt“, kündigte Popp an. Dass der Verein über die Jahre nicht nur Traditionen bewahrte, sondern auch Neues initiierte, zeigte Hans Popp auf, der seit 2002 den Vorsitz innehat. So kamen in den letzten 20 Jahren Häuserprämierungen oder die Vergabe des Ehrenamtspreises an verdienstvolle Merkendorfer hinzu.
Mit dem Gesichtspunkt „Zukunft“, der an diesem Abend das Festmotto bildete, beschäftigten sich die beiden Kindergärten in ihrem Beitrag, in dem es um den Flug der Weltraum-Maus ging. Was „Heimat“ eigentlich genau ist, damit befasste sich der Bezirksheimatpfleger von Oberfranken, Professor Dr. Günter Dippold, in seinem kurzweiligen Festvortrag.
„Für die Gestaltung ihrer Heimat packen viele mit an“, machte der Historiker deutlich. In den Heimatvereinen verbinde der Einsatz die Menschen miteinander. Niemand werde ausgegrenzt. Dabei gehöre der stete Wandel dazu, etwa, dass sich Sprache weiterentwickelt und moderner Wohnkomfort auch in denkmalgeschützten Häusern Standard sei. So gelinge der verbindende Blick in die Zukunft.
Mäzen Friedrich Hilterhaus übergab an Vorsitzenden Hans Popp ein Bild des Malers Ludwig Dörfler, das er mit seiner Frau vor 40 Jahren erworben habe. Es zeigt eine Alltagsszene am Unteren Tor in Merkendorf. Popp zeigte sich erfreut und gab bekannt, dass dieses einen Platz im Museum finden werde. Allen Grußrednern war gemein, dass sie die Wichtigkeit des Heimatvereins im gesellschaftlichen Leben hervorhoben und jeder seine eigene, besondere Definition des Begriffs „Heimat“ gab.
Text + Fotos: Daniel Ammon





