Beamtenbeleidigung

(Heilsbronn)
So schnell stand wohl noch niemand vor seinem Staatsanwalt, wie ein Jugendlicher am Montagnachmit-tag in der Münsterstadt. Wohl von seinen beiden ebenfalls jugendlichen Mitfahrern animiert, musste ein 14-jähriger aus dem Landkreis Fürth, der im Zug nach Nürnberg saß, seinen Mut beweisen. Sahen die drei doch am gegenüberliegenden Bahnsteig einen Polizeibeamten in Uniform stehen, der auf den Zug nach Ansbach wartete. Den hatte sich der junge Bursche als Opfer ausgesucht. Als der Zug anfuhr, öff-nete er mutig das Zugfenster und schrie laut „Sch…bulle“ hinaus zu dem 34-jährigen Staatsdiener. Die Freude über diese heldenhafte Tat währte jedoch nur einen kurzen Moment. Zwar konnte der be-schimpfte Beamte dem abfahrenden Zug nur noch hinterher sehen. Dem Jungendlichen wurde jedoch zum Verhängnis, dass ein mitreisender Staatsanwalt im Nebenabteil die Situation und die lautstarke Be-leidigung mitverfolgt hatte. Als der Jurist den Burschen ansprach und sich zu erkennen gab, muss dem Überraschten das mutige Herz wohl in die Hose gerutscht sein. Kleinlaut gab er seine Personalien an und war ab diesem Zeitpunkt laut Polizeibericht ein völlig unproblematischer und unauffälliger Fahrgast. Zum sicherlich erzieherisch wirkenden Schock kommt nun allerdings noch eine Strafanzeige wegen Beam-tenbeleidigung auf den Jugendlichen zu.

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