Tulpe ist nicht gleich Tulpe – das weiß jeder, der sich schon einmal im Frühjahr auf Wochenmärkten oder beim Floristen umgeschaut hat. Aber hätten Sie gedacht, dass derzeit allein in den Niederlanden rund 8.000 Sorten in der „Königlichen Allgemeinen Vereinigung für Blumenzwiebelkultur“ (KAVB) registriert sind? Dieser Variantenreichtum ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, wie aufwändig und zeitintensiv es ist, eine neue Sorte durch Kreuzung und Selektion zu züchten. In der Regel dauert es fünf bis sieben Jahre, bis sich aus einem Tulpensamen eine blütentragende Zwiebel entwickelt. Bevor die neue Tulpensorte dann als Schnittblume in den Handel kommt, vergehen oftmals noch einmal 15 bis 25 Jahre.
Doch das Warten lohnt sich. Denn so können wir heute aus einem abwechslungsreichen Sortiment auswählen. Allein die Farbpalette der Tulpenblüten ist beeindruckend. Von Dunkelviolett über leuchtend Rot und Gelb bis hin zu zarten Pastelltönen und Weiß ist alles dabei. Manche sind sogar mehrfarbig und zeigen interessante Musterungen. Lediglich Blau und reines Schwarz fehlen derzeit noch in der Liste. Auch bei den Blütenformen weisen die Zwiebelgewächse deutliche Unterschiede auf. Damit man den Überblick behält, wurde bereits im 19. Jahrhundert begonnen, anhand verschiedener Kriterien Gruppen zu bilden. Heute unterscheidet man beim KAVB 15 Hauptklassen. Eine davon umfasst die sogenannten Gefüllten Tulpen. Anders als bei ihren Artgenossen, die über sechs Blütenblätter verfügen, sind es bei ihnen deutlich mehr. Dadurch zeigen sie nicht die tulpentypische Kelchform, sondern kommen insgesamt üppiger und runder daher und ähneln ein wenig Pfingstrosen. Aus diesem Grund werden sie auch Paeonienblütige Tulpen genannt. Bei einigen gefüllten Sorten sind die Blütenblätter zudem gefedert oder am Rand gefranst, andere betören mit einem zarten Duft.
Textquelle + Foto: GPP / TPN
