„Schorsch“ und „Margareth“ erzählten die Weihnachtgeschichte

MERKENDORF

Diesen Termin merken sich viele schon lange in ihren Kalendern vor: den Fränkischen Mundartgottesdienst zur Weihnacht von Lektor Hermann Brunner in Merkendorf. Nun war es wieder so weit. Kein Wunder also, dass die Kirchenbänke mit erwartungsvollen Menschen aus nah und fern voll besetzt waren, als Hermann Brunner ans Pult trat und – wie sollte es an diesem Morgen auch anders sein – in Mundart diesen Gottesdienst begann. Die Feier bestand aus Bibeltexten, die die Mundartsprecher vorlasen. Brunner hatte die Texte aus dem Alten und Neuen Testament, die von der Geburt Jesu kündigen, ins Fränkische übersetzt. Adventlich-weihnachtliche Weisen der Merkendorfer Volksmusikanten und Volkssänger und des Zitherduos, bestehend aus Elfi Appold und Dr. Peter Gramsamer, wechselten sich ab. Die Weihnachtsgeschichte aus dem Matthäusevangelium in seiner eigenen Mundart zu hören, hatte schon etwas Besonderes. Doch der Höhepunkt war zweifelsohne die Aufführung von Hermann und Marianne Brunner. Sie erzählten die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium in bestem Fränkisch: Den Wirt der Herberge „Zwei weiße Kamele“ namens „Schorsch“, dem die Leute nachsagten, er sei hartherzig, spielte dabei Hermann Brunner. Den erschöpften Josef, der mit seiner Maria schon in allen möglichen anderen Wirtshäusern war, die so vertraute Namen, wie „Zur Krone“ oder „Zur Post“ trugen, verkörperte dabei Erwin Fleischner. Marianne Brunner war die Frau des Wirtes mit Namen „Margareth“, die sich dann um die junge Familie kümmerte, als Jesus geboren war. Dann trat noch der grimmige Oberschäfer auf, der in dieser Nacht gar nicht mehr so grimmig war. Der neue Diakon Dieter Blencke mimte diesen. Dann erzählten „Schorsch“ und „Margareth“ noch, dass drei Weise aus dem Morgenland gekommen waren und das Kind reicht beschenkten. Und dass nach einiger Zeit Maria und Josef mit Jesus überstürzt den Stall verlassen und den Esel mitgenommen haben, weil die Schergen des Königs Herodes kamen und den Kindermord von Bethlehem begingen. „Schorsch“ und „Margareth“ versicherten zum Schluss, dass sich das alles so vor 2000 Jahren zugetragen hätte, wie sie es erzählten. Mit reichlich Applaus wurden sie alle im Anschluss bedacht. Auch die anderen Mundartsprecher haben wieder dazu beigetragen, dass es ein etwas anderer Gottesdienst in den vielen zu Weihnachten stattfindenden war. Die Sprecher waren neben Lektor Brunner, Marianne Brunner, Erwin Fleischner und Diakon Blencke noch Jasper Durst und Ruth Langner. An der Orgel spielte Margit Kistner.

Text + Foto: Daniel Ammon

Der Wirt „Schorsch“ (Hermann Brunner) und seine Frau „Margareth“ (Marianne Brunner) erzählten die Geschichte von der Geburt Jesu in fränkischer Mundart.

 

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