Situation im Stromnetz live und online mitverfolgen

Sonnenenergie und Stromerzeugung
Main-Donau Netzgesellschaft ist auf Sonnenfinsternis vorbereitet
Situation im Stromnetz live und online mitverfolgen

Wenn sich am 20. März 2015 der Mond vor die Sonne schiebt und es auf
der Nordhalbkugel zu einer totalen und im Netzgebiet der Main-Donau
Netzgesellschaft zu einer partiellen Sonnenfinsternis kommt, dann kann
dies Auswirkungen auf die Stromversorgung in ganz Europa haben: Die
Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen wird – je nach Wetterlage und
Bewölkungsgrad – während der Sonnenfinsternis gemindert und kann die
Systemstabilität in Europa und vor allem auch in Deutschland gefährden.

Die Main-Donau Netzgesellschaft ist unmittelbar betroffen: Ihr
Netzgebiet umfasst ein Verteilnetz von insgesamt rund 27.000 Kilometer
Länge, in das mittlerweile mehr als 45.000 EEG-Anlagen mit einer
installierten Gesamtleistung von mehr als 1.700 Megawatt einspeisen.
Über 44.000 dieser Anlagen sind Photovoltaikanlagen.

„Unsere Mitarbeiter haben die möglichen Auswirkungen der
Sonnenfinsternis im Blick. Wir haben uns sorgfältig vorbereitet,“
berichtet Christof Heinritz, Leiter der Netzleitstelle bei der Main-
Donau Netzgesellschaft. „Zur Sicherheit haben wir die Besetzung der
Netzleitstelle verstärkt. Des Weiteren beobachten wir die
Wetterprognosen für den 20. März: Während bei bewölktem Himmel der
Einfluss der Sonnenfinsternis auf die Photovoltaik-Einspeisung
vergleichsweise gering sein wird, kann bei einem klaren, wolkenfreien
Tag die Erzeugungsleistung innerhalb kurzer Zeit deutlich schwanken.“

Die Verantwortung haben die Übertragungsnetzbetreiber. Laut des
Verbands Europäischer Übertragungsnetzbetreiber ist die Situation
jedoch kalkulier- und beherrschbar: Durch eine vorrauschauende
Kraftwerkseinsatzplanung können die Einspeiseschwankungen ausgeglichen
werden.

Seit einigen Wochen finden zwischen Übertragungsnetzbetreibern,
Verteilnetzbetreibern und nachgelagerten Stadt- und Gemeindewerken eine
sorgfältige Vorbereitung und Koordination statt. Neben
Kommunikationsübungen werden diverse Szenarien durchgesprochen, Daten
ausgetauscht und mögliche Netzschaltungen berechnet und definiert.

Live dabei im Internet

Auf der Internetseite der Main-Donau Netzgesellschaft
www.main-donau-netz.de können Interessierte ab Freitagvormittag unter
dem Bereich Aktuelles den Netzzustand während der Sonnenfinsternis
beobachten: Je nach Witterung kann der Rückgang und die darauf folgende
Zunahme der Einspeiseleistung aus den Photovoltaikanlagen im Netzgebiet
sowie der aktuelle Strombezug aus dem vorgelagerten 110-/220-
kV(Kilovolt)-Netz minutengenau beobachtet werden.

Systemstabilität im Stromnetz

An der Frequenz im Stromnetz lässt sich das Gleich¬gewicht zwi-schen
Energienachfrage und -angebot ablesen. Im Normalzustand liegt die
Frequenz bei 50 Hertz (Hz). Wird mehr Leistung in das Stromnetz
eingespeist, als zur gleichen Zeit verbraucht wird, so steigt die
Frequenz an und der Netzzustand wird instabil. Dies gilt auch, wenn
Verbraucher mehr Strom benötigen als erzeugt wird. In diesem Fall sinkt
die Frequenz im Netz. Um beiden Situationen entgegenzuwirken arbeiten
die Netzbetreiber eng zusammen und beobachten rund um die Uhr die
Situation im Netz – jeden Tag und nicht nur im Falle einer
Sonnenfinsternis. Für den Notfall halten die Übertragungsnetzbetreiber
sogenannte Regelenergie bereit, die zum Einsatz kommt, um Schwankungen
im Stromnetz auszugleichen. Die Kontrolle über das deutschlandweite
Stromnetz haben die Übertragungsnetzbetreiber.

Was tun bei einem Stromausfall?

Sollte es wider Erwarten nicht gelingen, die Systemstabilität im
Stromnetz aufrechtzuerhalten, könnte es zu einem Stromausfall kommen.

Auf ihren Internetseiten bietet die Main-Donau Netzgesellschaft
Hinweise, die bei einem Stromausfall hilfreich sein können:
www.main-donau-netz.de im Bereich Netze/Wissenswertes.