Teiche als Lebensadern

Die Bedeutung von Teichen im Hinblick auf Klimawandel und Artenschutz hat Landrat Dr. Jürgen Ludwig unterstrichen. „Viele Arten haben sich über Jahrtausende an den Lebensraum Wasser angepasst. Ohne Teiche könnten sie nicht überleben. Bewirtschaftet und erhalten werden Weiher und Teiche von Menschen, die überwiegend im Nebenerwerb über Jahrzehnte hinweg harte Arbeit leisten“, sagte der Landrat bei einem Ortstermin im Dinkelsbühler Ortsteil Tiefweg. Teiche seien darüber hinaus als Wasserspeicher sowohl in Trockenphasen als auch bei Starkregenereignissen unverzichtbar. Beides werde aufgrund des sich verändernden Klimas voraussichtlich häufiger vorkommen. Teiche können außerdem Sedimente aus Fließgewässern zurückhalten. Hier können sie gezielt entnommen werden und dadurch kann die ökologische Wertigkeit von Fließgewässern verbessert werden.

Die Weiherkette in Tiefweg ist aufgrund der starken Regenfälle der vergangenen Wochen gut gefüllt, berichtet Teichwirt Christian Baur, der eine Reihe von ihnen bewirtschaftet. Dass die Teiche miteinander verbunden sind, hat für ihn Vorteile. So kann er zum Beispiel Fische nach Größe oder Art getrennt halten und unterm Strich dadurch höhere Erträge erzielen. Allerdings sei dazu viel Fachkenntnis erforderlich, beispielsweise wenn es darum gehe, welche Arten sich mit anderen vertragen. „Je mehr man ins Thema eintaucht, desto mehr Feinheiten erkennt man“, schildert Baur.

Auch für Stefanie Schwarz gibt es in Tiefweg viel zu entdecken. Die Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ansbach freut sich über Molche, die hier laichen, ebenso wie über Fischadler und Eisvogel, die beide sehr selten geworden sind. Am Übergang von Wasser zu Land wachsen außerdem Wasserdost, Blutweiderich und jede Menge Schilf. „Einige Teiche im Landkreis Ansbach sind naturschutzfachlich so wertvoll, dass sie extensiv bewirtschaftet und im Rahmen des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms gefördert werden. Dabei geht es insbesondere um Wasserpflanzen, Röhrichtzonen oder besondere Amphibien- oder Libellenvorkommen“, so Stefanie Schwarz

Im Landkreis Ansbach liegen über 3.200 Teiche mit insgesamt mehr als 740 Hektar Fläche. Über 400 Teichwirte, die überwiegend im Neben- und deutlich seltener auch im Haupterwerb tätig sind, sind aktuell in der Teichgenossenschaft Landkreis Ansbach organisiert, deren Vorsitzender Dr. Jürgen Ludwig ist. „Die Teiche sind neben unseren Streuobstwiesen profilgebend für den gesamten Landkreis Ansbach. Mit dem Kauf und Verzehr von heimischem Fisch tut der Verbraucher nicht nur sich selbst etwas Gutes, sondern fördert auch unsere Heimat“, so der Landrat.

Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Stefanie Schwarz von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ansbach und Teichwirt Christian Baur (von links) begutachten die Artenvielfalt an einer Weiherkette.

Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Habewind.de Neuigkeiten aus #Neuendettelsau, #Windsbach, #Sachsen und aus dem Landkreis #Ansbach