ANSBACH. (1570) Im vergangenen halben Jahr wurde eine Frau aus Westmittelfranken von einem letztlich Unbekannten übers Internet getäuscht und um mehrere tausend Euro gebracht. Die Polizei warnt vor solchen rein virtuellen „Liebesbeziehungen“.
Bereits im April 2017 lernte eine 50-jährige, später geschädigte Angestellte über eine Internetkontaktbörse einen angeblichen US-Soldaten, der in einem Krisengebiet stationiert sein soll, kennen. Es entwickelte sich über einen längeren Chatverkehr eine virtuelle Beziehung. In der Folge bat der US-Soldat seine deutsche Bekannte, mehrere Elektronikartikel, die er in Deutschland bestellt habe, in Empfang zu nehmen und an einen Bekannten weiterzuleiten, da er selbst dazu vom Ausland aus nicht in der Lage wäre. Aus Gefälligkeit kam die Frau diesem Ansinnen nach.
Bis Juni 2017 intensivierte sich der Kontakt, sogar eine spätere Heirat war nicht ausgeschlossen. Der nunmehr kurz vor der Pensionierung stehende Soldat wollte seiner angeblich „Zukünftigen“ seinen Gesamtlohn und eine Abfindung von mehreren 100.000 USD für den anstehenden gemeinsamen Lebensabend senden. Hierfür sollte die Frau für Transport, Gebühren, Zoll etc. in Vorleistung treten, was sie auch tat. Sie überwies in mehreren Transaktionen einen Gesamtbetrag von ca. 20.000 Euro an verschiedene Empfänger im Ausland.
Als die 50-Jährige nunmehr zusätzlich mit Rechnungen von Versandhändlern über die Bestellung von Elektronikartikeln in Höhe von weiteren ca. 5.000 Euro konfrontiert wurde, erkannte sie den betrügerischen Hintergrund und die vorgetäuschte Liebesbeziehung. Die Kripo Ansbach übernahm nun die Ermittlungen.
Die Polizei mahnt hier zur besonderen Vorsicht, höhere Geldbeträge an Personen zu überweisen, zu denen ausschließlich virtueller Kontakt besteht. Sollten Sie Zweifel an bestehenden Internetbekanntschaften haben, wenden Sie sich an ihre zuständige Kriminalpolizeiinspektion.
Quelle: PP-Mittelfranken