Verkehrsstatistik der Polizeiinspektion Heilsbronn für das Jahr 2010

Unfallbilanz der PI Heilsbronn für das Jahr 2010

Ü B E R S I C H T
Jahr VU gesamt VU-PS getötet verl. Pers Urs Alk. Urs Drog VU „junge Erw.
2003 1193 203 4 288 22 0 ?
2004 1187 194 4 267 16 0 98
2005 1126 168 4 222 17 0 93
2006 1055 176 5 257 18 0 95
2007 1053 170 5 244 14 0 76
2008 1131 182 7 229 15 0 74
2009 1114 156 3 232 15 2 77
2010 1089 158 3 222 5 0 66

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ging im Jahr 2010 von 1114 auf 1089 geringfügig zurück, während die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 2 auf 158 VU stieg. Die Anzahl der verletzten Personen verringerte sich allerdings  um 10 auf nunmehr 222 .

Während im Jahr 2009 noch zwei Drogenunfälle von den Heilsbronner Polizisten aufgenommen werden mussten, ereignete sich 2010 kein Unfall, bei dem Drogeneinfluss festgestellt wurde.

Nachdem im Jahr 2009 insgesamt 15 Alkoholunfälle  mit 19 verletzten Personen zu verzeichnen waren, ereigneten sich im Jahr  2010 nur 5 Alkoholunfälle mit 4 Verletzten.

Ein folgenschwerer Trunkenheitsunfall ereignete sich am 1. Mai 2010. Eine 53jährige Pkw-Fahrerin kam auf der Staatsstraße zwischen Windsbach und Neuendettelsau in betrunkenem Zustand (1,85 Promille) von der Fahrbahn ab. Die alleinbeteiligte Fahrerin wurde schwer verletzt aus dem Pkw geschleudert.

Die Aufklärungsquote bei den Unfallfluchten verharrt weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Sie betrug im Jahr 2010 insgesamt 60 Prozent. (2009: 68,49 %) Von 70 Unfallfluchten konnten 42 geklärt werden.!

Die zentrale Sachbearbeitung durch einen speziellen VU-Fluchtfahnder  hat sich bestens bewährt.

Die Zahl der Verkehrsunfälle „junger Erwachsener“ sank im Jahr 2010 mit 66 auf den bisherigen niedrigsten Stand  in den letzten acht Jahren.

Drei tödliche Verkehrsunfälle

Im Jahr 2010 sind bei drei  Verkehrsunfällen drei Menschen tödlich verletzt worden. (Vorjahr: ebenfalls 3 Tote)

1.

Am  12.01.10 um 14 Uhr befuhr ein 65jähriger Pkw-Fahrer die Ortsverbindungsstraße von Unterrottmannsdorf in Richtung Zandt. Auf  mit Schneematsch bedeckter Fahrbahn geriet der Pkw ins Schleudern, kam von der Straße ab und rutschte ca. 15 Meter über eine Wiese. Dort prallte er frontal gegen das Gebäudeeck einer Maschinenhalle. Durch den Aufprall schlug der nicht angegurtete Fahrer mit seinem Kopf gegen die Windschutzscheibe. Er zog sich dadurch massive Kopfverletzungen zu. An diesen verstarb er noch an der Unfallstelle.

2.  Am 8.5.10 befuhr gegen 23:15 Uhr ein 24jähriger Pkw-Fahrer die Staatstrasse von Ansbach in Richtung Bruckberg. Der 24jährige überholte einen anderen Pkw und übersah dabei bei dem Weiler Reckersdorf einen 17jährigen Kradfahrer, der  mit seiner 15jährigen Freundin als Sozia entgegenkam. Bei dem Zusammenstoß mit dem Krad wurde der 17jährige schwerst verletzt (er verlor das linke Bein und den linken Arm). Seine 15jährige Freundin erlitt bei dem Aufprall tödliche Verletzungen und verstarb an der Unfallstelle.

3.  Am Freitag, 6.8.10 kam kurz vor Mitternacht ein 37jähriger Familienvater aus Ansbach zwischen Dietenhofen und Kleinhaslach auf nasser Fahrbahn mit seinem Auto im Bereich einer Rechtskurve ins Schleudern und prallte mit der Beifahrerseite gegen einen Baum. Der Anstoß war so heftig, dass der Fahrer eingeklemmt wurde. Die Feuerwehr musste technisches Gerät einsetzen, um ihn aus dem Wrack zu befreien. Die Verletzungen des griechischen Mitbürgers waren so schwer, dass er noch an der Unfallstelle verstarb.
Unfallhäufungspunkte

Im Bereich der PI Heilsbronn gab es bisher zwei Unfallhäufungspunkte, die „Andorfer Kreuzung“ und die „Hergersbacher Kreuzung“

Beide Unfallhäufungspunkte wurden zwischenzeitlich zu einem Kreisverkehr umgebaut.

Am „Andorfer Kreisverkehr“ ereignete sich im Jahr 2010 nur noch ein VU mit einem Schwerverletzten, weil der Kradfahrer, ein US-Angehöriger, zu schnell an den Kreisverkehr herangefahren war und stürzte.

Am „Hergersbacher Kreisverkehr“ ereignete sich nach dem Umbau im Oktober 2010 nur noch 1 VU ohne Verletzte.

Als „neuer“ Unfallhäufungspunkt kristallisierte sich im Jahre 2010 die vermutlich „zu übersichtliche“  Kreuzung der AN 59 mit der Ortsverbindungsstraße Untereschenbach – B 466 heraus. Es ereigneten sich sechs Verkehrsunfälle mit 5 Schwerverletzten und 4 Leichtverletzten und einem Gesamtschaden von 180000 Euro. Die Unfallkommission hat diese Unfallstelle bereits begutachtet und Änderungen an der Beschilderung beschlossen.

Die Zeiten mit der höchsten Unfallgefahr liegt morgens zwischen 07:00 und 08:00 Uhr. Hier ereigneten sich 72 Unfälle (2009: 80) und in der Zeit zwischen 18:00 Uhr und 19:00 Uhr gab es 70 Verkehrsunfälle (Vorjahr 79)

Bei den Geschwindigkeitsunfällen musste wieder eine Zunahme beobachtet werden und zwar von 49 im Jahr 2009 auf 59 im Jahr 2010.  Die Strategie, flächendeckend rund um die Uhr und nicht nur an den bekannten Unfallhäufungsstellen Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen, wird im PI-Bereich Heilsbronn, nicht zuletzt aufgrund der steigenden Zahlen bei den Geschwindigkeitsunfällen, beibehalten. Die Verkehrsteilnehmer werden sich auch in diesem Jahr wieder darauf einstellen müssen.

Schulwegunfälle mussten im Jahr 2010 nicht beklagt werden.

Kleinunfälle

Insgesamt gab es 2010 im Dienstbereich der PI Heilsbronn  767 Kleinunfälle  (Vorjahr 812 ).

Die Zahl der Wildunfälle blieb über die vergangenen Jahre hinweg konstant unter 500. Im Jahr 2010 mussten 424 Wildunfälle verzeichnet werden. Während im Jahr 2009 zum Glück  bei den Wildunfällen niemand verletzt wurde, ereigneten sich  2010 3 Unfälle mit Personenschaden, wobei insgesamt 5 Personen leicht verletzt wurden.

Hauptunfallursachen 2010

a) Vorfahrtsverletzungen      (84 VU)

b) Fehler beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren (45 VU) c) nichtangepasste Geschwindigkeit  (37 VU)

d) Unfälle bei Schnee und Eis (67 VU)

d) Wildunfälle

Prävention und Maßnahmen zur Verkehrssicherheit

Es wurden vermehrt Anstrengungen unternommen, drogentypische Ausfallerscheinungen bei Kraftfahrern festzustellen. Insgesamt mussten 15 Kraftfahrer wegen des Verdachtes auf  Drogeneinfluss im Straßenverkehr eine Blutentnahme über sich ergehen lassen (Vorjahr: 12)

Bei den Alkoholkontrollen im PI-Bereich Heilsbronn wurden 55 Fahrzeugführer (2009: 79), die zu tief ins Glas geschaut hatten, aus dem Verkehr gezogen und zur Anzeige gebracht.

Ähnlich wie im letzten Jahr wurden von den Heilsbronner Polizisten 225 Lasermessungen (Vorjahr 249) durchgeführt. Hierbei erhielten 148 Kraftfahrer eine Anzeige mit Punkten, 379 kamen mit einem Verwarnungsgeld davon.

Die Kontrolle und Verfolgung von Verkehrsordnungswidrigkeiten insbesondere im Bereich der Gurtpflicht und des Handyverbotes beim Führen von Fahrzeugen, stellte einen weiteren Schwerpunkt dar.

Sehr aufmerksam wird die Unfallentwicklung der Risikogruppe der „ jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) beobachtet. Die Unfallzahlen  erreichten zwar mit 66 den niedrigsten Stand in den  vergangenen fünf Jahren. Die Polizei Heilsbronn wird aber weiterhin ein großes Augenmerk auf diese Gruppe werfen, nicht zuletzt, weil die Zahl der Disco- oder Freizeitunfälle von 4 auf 7 Unfälle anstieg.

Aber auch die Unfallzahlen für die Generation 65+ wird beobachtet. Fahrer dieser Altersklasse  verursachten 56 Verkehrsunfälle (hiervon 20 mit Personenschaden). Auffällig ist die hohe Beteiligung an Verkehrsunfallfluchten. Von den 42 aufgeklärten Unfällen mit Unfallflucht waren 33,3 %, d.h. jeder Dritte,  der Altersgruppe 65+ zuzuordnen.

Eine weiterer Schwerpunkt in der Verkehrstätigkeit war im vergangenen Jahr die Kontrolle des Radfahrverkehrs, wobei mehrere Kontrollaktionen durchgeführt wurden. Der Grund hierfür liegt in der Gedankenlosigkeit vieler Radfahrer in den Stunden der Dämmerung und Dunkelheit ohne Licht unterwegs zu sein.

Die Sicherheit in den Schulbussen kontrollierte auch die Polizei Heilsbronn bei 40 Kontrollen. Einem Schulbusfahrer musste wegen Alkoholisierung die Weiterfahrt untersagt werden. Eine Anzeige hatte dieses Fehlverhalten zur Folge. Weitere Verstöße waren bei den Kontrollen nicht festzustellen.

Im Jahr 2010 wurden insgesamt 22 „Schulwegdienste“ ausgebildet, bzw. eingewiesen. Besonderes Augenmerk war hier auf die „Schulweghelfer“ in Heilsbronn gerichtet, die ihre Dienste an der sog. „Götzkreuzung“ verrichten und Grundschüler auf dem Schulweg unterstützen.

Im Rahmen der Jugendverkehrsschule wurden 640 Schüler der 4. Klassen und 580 Vorschulkinder ausgebildet.

Bei Seniorennachmittagen oder sonstigen Veranstaltungen verschiedener Organisationen, wird ein Hauptaugenmerk auf die Gefahren im Straßenverkehr und Verkehrssicherheitsfragen gelegt.

Erstmals sind nunmehr „Coolrider“ im Landkreis Ansbach eingesetzt.

Nach einer  20-stündigen Ausbildung erhielten insgesamt 13 Schülerinnen und Schüler des Johann-Sebastian-Bach-Gymnasiums Windsbach, im Alter von 14 bis 16 Jahren, am 08.12.2010 im Rahmen einer Feierstunde ihre Ausweise und Urkunden als Fahrzeugbegleiter „Coolrider“ in Linien- und Schulbussen. Sie leisten seitdem einen erheblichen Beitrag für mehr „Sicherheit“ in den Linien- und Schulbussen. Der Verkehrserzieher der PI Heilsbronn unterstützte die Ausbildung aus polizeilicher Sicht mit Rat und Tat.

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