Zukunftswald Rohr – Ehrung durch den Bund Naturschutz

ROHR

Der Klimawandel und zuletzt der Hitzesommer 2015 setzen vor allem den Fichten- und Kiefernwäldern in Franken zu. Viele Bäume sind beschädigt oder sogar schon abgestorben. Um die Wälder für die Zukunft widerstandsfähig zu machen, wurde vor einigen Jahren der Waldumbau um Rohr, im nördlichen Landkreis Roth, ins Leben gerufen. Ziel ist es, oftmals reine Kiefernwälder in stabile Laubmischwälder umzubauen. Hauptinitiator des Projekts war der Privatwaldförster Peter Helmstetter. Bei seinem Vorhaben unterstützten ihn rund 60 Waldbesitzer, die Stadt Schwabach und die Gemeinde Kammerstein. Die Beteiligten pflanzten in ihren Wäldern viele kleine Bäumchen, überwiegend Buchen, aber auch Tannen und Eichen. Denn diese Baumarten können sich besser an Hitze und Trockenheit anpassen als Kiefern und Fichten. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass versucht wird, die Waldverjüngung ohne einen Schutzzaun durchzuführen. Denn die Rehe werden zum Problem der jungen Bäumchen. Sie fressen die zarten Blätter und Knospen der Pflanzen ab, sodass die Bäume nicht groß werden können und absterben. Damit die Jungbäume in Ruhe wachsen können, braucht es in den meisten Gegenden Zäune zum Schutz vor den Rehen. Doch die Zäune sind sehr teuer und aufwändig bei der Instandhaltung. Deswegen versucht es Rohr, größtenteils erfolgreich, ohne Zaun. Das wurde nur möglich, weil die Mischbaumarten auf sehr großen Flächen angepflanzt wurden und weil die verantwortlichen Jäger den Rehwildbeschuss um bis zu 50 Prozent erhöhten. Nun wurde Peter Helmstetter für seine zukunftsorientierte Arbeit bei dem Waldumbauprojekt in Rohr vom Bund Naturschutz mit der Waldmedaille geehrt. Mit dieser Waldmedaille des Bund Naturschutz werden Persönlichkeiten und Organisationen geehrt, die sich besonders für den Schutz und die naturnahe Bewirtschaftung des Waldes eingesetzt und engagiert haben. Die Medaille geht auf historische Wurzeln eines Prämientalers des letzten Markgrafen Alexander von Ansbach/Bayreuth zurück. Bereits 1774 stiftete er diesen Prämientaler für die Gesundung der übernutzten und stark geschädigten Wälder. Um die Medaille an einem zum Thema passenden Ort zu übergeben, wurden Interessierte und Beteiligte in ein Waldstück nahe Rohr geladen. Hier konnte man den Waldumbau genau erkennen. Zwischen den großen alten Fichten und Kiefern wuchsen viele Bäumchen nach, überwiegend Buchen. Inmitten des jungen frischen Waldes übergab Hubert Weiger, Landesvorsitzender des  Bund Naturschutz, während einer feierlichen Rede, Peter Helmstetter die Waldmedaille.

Text: Roswitha Engelen / Foto: Ralf Straußberger

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