Festumzug mit 82 Gruppen und schlagkräftigen Fahnen
Organisierte Hilfe für den Notfall spektakulär präsentiert
WINDSBACH
Mitte Juli zeigte die FFW Windsbach an zwei Tagen wie ein Jubiläum gebührend gefeiert wird, wie weit das Feld der organisierten Hilfe für den Notfall gesteckt ist und was Kameradschaft und Zusammenhalt bedeuten. Bereits beim Festkommers am Freitagabend machte der Auftakt zum Jubiläumswochenende Lust auf mehr. Die Patenwehr aus Wahrenholz in Niedersachsen und hochrangige Gäste aus Politik und dem Feuerwehr-Führungskader waren nach Windsbach in das Festzelt vor der Stadthalle gekommen, um gemeinsam im festlichen Rahmen staatliche Ehrungen langjähriger aktiver Kameraden vorzunehmen. Für die Bevölkerung stand der Samstagnachmittag ganz im Zeichen „Feuerwehr live erleben“ auf dem Festplatz. Zum Gründungsjubiläum gab es nicht nur eine Fahrzeugschau mit historischen Gefährten und Gerätschaften – gemeinsam mit den Rettungsorganisationen Polizei, BRK und DLRG bot die FFW Windsbach einen dreistündigen Schau-Marathon mit spektakulären (fiktiven) Situationen. Die Zuschauer waren so nah dabei wie möglich, durften sogar selbst mit Hand anlegen, um die Tätigkeitsfelder einer Feuerwehr realistisch zu erfassen. Das aktuelle Thema Waldbrandbekämpfung wurde aus der Luft demonstriert, mit einem bis zu 900 Liter Wasser bündelnden Strahl. Kurz musste die Wasserschlacht unterbrochen werden, denn die drei Fahrzeuge und die zwei Drehleitern rückten zu einer realen Brandmeldung im Ortsgebiet aus. Bei der anschließenden Vorführung einer Spraydosenexplosion im Sicherheitskäfig zeigte sich die enorme Wucht einer solchen Explosion, die in einem Auto bei hoher Temperatur zu verheerenden Folgen führen könnte. Beim Löschen einer Gasflamme mit dem Feuerlöscher durften hauptsächlich kleine Gäste ihr Können zeigen, gemeinerweise wurde die Flamme ferngesteuert und so sorgte diese Aktion für viel Gaudi. Etwas mulmig wurde den Zuschauern bei der Demonstration einer Höhenrettung – im fiktiven Fall war der Arbeiter von einem Kran abgestürzt und hing nun in seiner Sicherheitsausstattung in luftiger Höhe, ehe er von einem Höhenretter professionell abgeseilt wurde. Auch die Simulation eines Autounfalls mit einer eingeklemmten Person nach der Fahrt gegen den Baum zeigte eindrucksvoll auf, wie Polizei (Unfallort-Absicherung und Handy-Schaulustige zurechtweisen), Feuerwehr (Autodach-Abtrennung mit Akku-Schere) und BRK (Versorgung des Geretteten) Hand in Hand zusammenarbeiten. Beim abendlichen Festumzug von der Retzendorfer Straße über die Hauptstraße bis zum Festplatzgelände nahmen 82 Gruppierungen und Vereine teil – unter ihnen die Schützen, der Gesangverein, der Schulförderverein mit Sonnenblumenspende und stimmungsbringende Kapellen. Der feierliche Einzug in das (etwas zu niedrige) Festzelt gestaltete sich schlagkräftig, denn die motivierten Fahnenschwenker blieben ganz nach dem Motto „Scherben bringen Glück für die nächsten 150 Jahre“ an so mancher Leuchte hängen. Das voll besetzte Festzelt quittierte diese weitere „Schau-Aktion“ bei jeder zerplatzten Lampe mit großem Hallo, schließlich war man an diesem Samstag spektakuläre Vorführungen schon gewohnt. Spaß muss sein, und den hatten die Windsbacher an diesem bunten Abend im Festzelt mit den Wickendorfer Musikanten und ihrer FFW – die der Stadt ein tolles Jubiläumsfest bot.
Verpasst? Videos und Fotos unter www.habewind.de
K W / Fotos: Haberzettl/Brandscher
