60 Jahre Diakonisches Jahr, 50 Jahre FSJ

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Vor 60 Jahren hat der damalige Rektor der Diakonie Neuendettelsau, Hermann Dietzfelbinger (1908-1984), das Diakonische Jahr begründet. Am Dienstag, 29. April 2014, würdigten die Evangelischen Freiwilligendienste – der bundesweite Zusammenschluss evangelischer Träger, die gemeinsam zweitgrößter Anbieter von FSJ-Plätzen in Deutschland sind – und die Diakonie Neuendettelsau mit einem Gottesdienst und einer Jubiläumsfeier die Erfolgsgeschichte der Freiwilligendienste, die sich daraus entwickelt haben. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Dr. h.c. Nikolaus Schneider sagte im Rahmen eines Festaktes im Luthersaal der Diakonie Neuendettelsau in seinem Grußwort: „Es ist kein Zufall, dass die Erfolgsgeschichte der Freiwilligendienste – 10 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg und nach den ungeheuren Verbrechen, die im deutschen Namen begangen wurden – hier in Neuendettelsau, an diesem kleinen und doch sehr besonderen Ort in Mittelfranken, ihren Anfang nahm. Die Neuendettelsauer Diakonie begeht am 9. Mai 2014 ihren 160. Gründungstag. Durch alle Brüche der deutschen Geschichte und des deutschen Protestantismus hindurch ist Neuendettelsau seit den Zeiten des großen Wilhelm Löhe ein Ort, an dem persönliches Gottvertrauen und eine dienstbereite soziale Verantwortung zusammengedacht und zusammengelebt werden“. Zugleich forderte der Ratsvorsitzende der EKD die christlichen Wurzeln der Freiwilligendienste wiederzuentdecken und kritisierte eine zunehmende Ökonomisierung des Sozialbereichs: „Eine solche Ökonomisierung gewinnt in unserer Gesellschaft immer größere Bedeutung und kann die zivilgesellschaftliche Logik und die geistliche Verwurzelung der Freiwilligendienste in Frage stellen. Die geistlichen Quellen der Freiwilligendienste immer neu zu beleben und für junge Menschen sprudeln zu lassen, das vermag der Gefährdung durch Ökonomisierung entgegen zu arbeiten.“ Die theologische Einordnung hatte der Ratsvorsitzende der EKD bereits zuvor in seiner Predigt in einem Gottesdienst in der St. Laurentiuskirche über Johannes 15, 1-8 vorgenommen. Im Kern seiner Predigt betonte Dr. h.c. Nikolaus Schneider die Bedeutung der Beziehung zu Jesus Christus, dem „wahren Weinstock“. „Wenn wir mit unserem Evangelischen Freiwilligendienst in einer lebendigen Beziehung mit Jesus bleiben, dann werden unsere Dienste heilsame Früchte für unsere ganze Gesellschaft sein.“ In dem Gottesdienst waren auch der Abteilungsdirektor Bildung, Dr. Mathias Hartmann, sowie der Präsident des Diakonischen Werkes Bayern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Michael Bammessel, beteiligt. Beim Festakt im Luthersaal sprach der Rektor der Diakonie Neuendettelsau, Prof. Dr. h.c. Hermann Schoenauer, ebenfalls zu der Festversammlung:  „Wir sind ein wenig stolz, dass das Freiwillige Soziale Jahr in Neuendettelsau seinen Ursprung hat“, betont der heutige Rektor Prof. Dr. h.c. Hermann Schoenauer und ergänzte: „Mich freut es besonders, dass das Diakonische Jahr, zumindest was die Diakonie Neuendettelsau betrifft, sich zu einem Internationalen Jahr entwickelt hat. Für mich persönlich ist es immer wieder beeindruckend, mit wie viel Engagement und auch Einfühlungsvermögen diese jungen Menschen ihre Arbeit tun. Viele der jungen Menschen, die das Diakonische Jahr absolvieren, ergreifen auch hinterher einen sozialen Beruf. Der Erfolg des Diakonischen Jahres liegt für mich auch ganz klar in der theologischen Begründung des Dienstes durch Hermann Dietzfelbinger – im Dienen in der Nachfolge Christi“, so Rektor Schoenauer. Bei einer „Zeitreise“ durch die sechs Jahrzehnte traten u.a. zwei junge Mädchen in originaler Schwesterntracht aus den 1950er Jahren auf, es wurden historische Fotos und Musik eingeblendet und zahlreiche Zeitzeugen und aktuelle Freiwillige kamen zu Wort. „Freiwilligendienste haben sich in den letzten 60 Jahren zu einem wichtigen Bildungs- und Orientierungsprogramm für die Freiwilligen entwickelt verbunden mit dem praktischen Einsatz für andere Menschen“, erklärte Martin Schulze, Geschäftsführer Evangelische Freiwilligendienste GmbH. „Mit gutem Grund können wir das langjährige Bestehen und die Entwicklung der Freiwilligendienste als Erfolgsgeschichte feiern.“ Heute leisten bundesweit pro Jahr insgesamt rund 100.000 Freiwillige ein FSJ/Diakonisches Jahr, einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ). Allein in der Evangelischen Trägergruppe sind insgesamt ca. 13.000 Freiwillige bundesweit im Einsatz (8.200 im FSJ und 4.800 im BFD). Hinzu kommen 800 Freiwillige im Ausland. Derzeit gehören 45 Träger zur evangelischen Trägergruppe, die  FSJ/BFD regional bzw. auch bundesweit anbieten, sowie 23 Träger der Freiwilligendienste im Ausland.

Kontakt: Sebastian Müller, Ev.-Luth. Diakoniewerk Neuendettelsau KdÖR, Pressesprecher, Wilhelm-Löhe-Straße 16, 91564 Neuendettelsau, Tel. 09874 82297, Fax 09874 82355, Mobil 0171 9536521, E-Mail: sebastian.mueller@diakonieneuendettelsau.de, Internet: www.diakonieneuendettelsau.de Infos: www.sozial-tut-gut.de (Diakonisches Jahr Neuendettelsau)

Foto: Diakonie

a 1_60Jahre_DJ_Ndsau_2014

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online

Schreibe einen Kommentar