Traditionelle Jahresabschlussveranstaltung der Polizeiinspektion Heilsbronn mit den Bürgermeistern

Ehrlicher und persönlicher Austausch zum kommunalen Umgang mit Flüchtlingen

HEILSBRONN

Beim traditionellen Silvestertreffen der PI Heilsbronn mit den Bürgermeistern des Schutzbereiches beschäftigte neben aktuellen Verkehrs-Statistiken und Zahlen zur Sicherheitslage besonders der Umgang mit Flüchtlingen die Gesprächsrunde. Helmut Gollrad, Erster Polizeihauptkommissar und Leiter der PI Heilsbronn begrüßte die zahlreichen Gemeindevertreter und stellte allen eine Frage: „Gab es in Ihrer Gemeinde 2016 Probleme mit Flüchtlingen? Und was sind für Sie eigentlich Probleme?“. Die Bürgermeister/innen waren sich hier (im Gegensatz zur großen Politik) absolut einig und fassten für ihre Gemeinden zusammen: „Es gibt kein wirkliches Problem mit Flüchtlingen. Aber es gibt negative Vorkommnisse aufgrund der Unterbringung der Menschen, ihrer Mentalität oder der Sprachbarrieren. Positiv sehen wir dagegen die zahlreichen Helferkreise und Sprachcafes unserer Bürger für die Asylsuchenden“. Für die „flüchtlingserfahrenen“ Gemeinden Windsbach und Petersaurach stellte die Herausforderung 2016 keine mächtige Aufgabe dar, hier „gehören sie einfach zum Ort“. Auch in Neuendettelsau fallen die Flüchtlinge im Straßenbild nicht auf, meinte Bürgermeister Gerhard Korn, „denn wir haben im Durchschnitt Bürger aus 50 Nationen zu Gast“. Allerdings mache er sich regelmäßig Sorgen wegen dunkel gekleideter Fahrradfahrer ohne Licht, dieses Phänomen betreffe aber nicht nur dunkelhäutige Gäste, sondern auch Einheimische. Das Fahrradproblem kennt auch Bruckbergs Bürgermeisterin Anna-Maria Wöhl, denn hier sausen Flüchtlingskinder ohne jede Fahrerfahrung mit den von netten Mitbürgern geschenkten Drahteseln die gefährlichen Senken hinab. Asylsuchende sollten ihrer Meinung nach nicht nur Fahrrad fahren lernen können, sondern auch gezielt in den Verkehrsregeln geschult werden. Von einer etwas ungünstigen Logistik berichteten die Gemeindevertreter aus Wolframs-Eschenbach und Lichtenau, denn wegen Essensausgaben an anderer Stelle und schlechtem Handyempfang am Unterbringungsort setzten hier täglich wahre „Völkerwanderungen junger Männer“ ein, die die Bevölkerung doch beunruhigte. PHK Gollrad nannte zur Situation 2016 interessante Fakten und Daten: Im Schutzbereich der PI Heilsbronn gibt es aktuell 51 Unterkünfte mit knapp 600 registrierten Asylsuchenden. 2016 ergaben sich aus dieser Lage heraus 17 polizeiliche Einsätze und 123 Vorgänge. Sprachliche Probleme, die Mentalität und Unwissenheit standen hier vermutlich im Vordergrund. Die Präventionsarbeit im Bereich der Terrorismusgefahr wurde 2016 mit dem erfolgreichen Versuch der Zusammenarbeit mit einem privaten Sicherheitsdienst auf der Wolframs-Eschenbacher Kirchweih unterstützt. Aufgrund der ausführlichen Gespräche über die Flüchtlingssituation musste PHM Thomas seinen Vortrag über die gute Zusammenarbeit mit den 15 Fahrschulen im Projekt „SMS – Sicher Mobil im Straßenverkehr“ etwas begrenzen. Diese Maßnahme und das begleitete Fahren sind aber nachweislich sehr hilfreich beim Rückgang der Unfallzahlen bei jungen Fahrern.

K W / Foto: Haberzettl

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