Der Reitverein Neuendettelsau e.V. und die Corona-Krise

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Normalerweise ist Samstagvormittag Hochbetrieb auf der Anlage des Reit- und Fahrvereins Neuendettelsau e.V.: Reitunterricht findet statt, Pferdebesitzer misten ihre Boxen aus oder machen sich zum Ausritt fertig, die Voltigierkinder warten schon aufgeregt auf ihre Stunde. Doch seit Mitte März ist es still hier. Das Corona-Virus hat auch Vereine im Griff.

Der Reitverein Neuendettelsau musste sich mit vielen Maßnahmen an die neu geltenden Regeln der „sozialen Distanz“ im Zeichen des Corona-Virus anpassen. Im Sinne des Tierschutzgesetzes wurde zwischen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft entschieden, dass Bewegung, Kontrolle und das Füttern von Pferden sowie die Pflege der Boxen für das Pferdewohl notwendig sind. Die Einhaltung des Abstandes zu Anderen und die Beachtung der bekannten Hygieneregeln stehen hierbei immer an oberster Stelle. Wie geht es nun den 18 Pferden auf unserem Hof? Am 16. März wurde der Reitschulbetrieb vorerst eingestellt, der allgemeine Publikumsverkehr wurde untersagt. Der Stalldienst geht natürlich weiterhin seinen Aufgaben nach, auch der Tierarzt und der Hufschmied dürfen auf den Hof, wenn alle Hygieneregeln eingehalten werden. Um den Pferden die notwendige Pflege und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, wurden Anwesenheitspläne erstellt, die den Tagesablauf im Stall koordinieren und dokumentieren. Mithilfe dieser Pläne können sich die Pferdebesitzer und Verantwortlichen bestmöglich absprechen und es kann sichergestellt werden, dass sich nicht zu viele Personen zur gleichen Zeit auf dem Gelände befinden. Derzeit darf sich je Pferd und Tag eine Person für maximal zwei Stunden zur Pflege und Bewegung des Pferdes auf dem Hof aufhalten. Für die Schulpferde erstellt die Schulpferdebeauftragte des Vereins einen Bewegungsplan, bei dem täglich ein Pferd einem Vereinsmitglied zugeordnet ist. Meist kümmern sich die Reitbeteiligungen um die ihnen anvertrauten Pferde und reiten sie in der Halle oder auf dem Platz oder sie beschäftigen die Tiere mit Boden- und Stangenarbeit. Alle eingebundenen Vereinsmitglieder arrangieren sich sehr gut mit dem Anwesenheits- und Bewegungsplan, sodass nie mehr als drei Reiter zeitgleich die Halle nutzen müssen. Die Empfehlungen des Verbandes sehen die Benutzung einer Reithalle von der Größe des Reitvereins von maximal vier Reitern vor – diese Grenze wird derzeit nie erreicht, sodass alle Anwesenden ausreichend Abstand voneinander halten können, ohne dass die Pferde zu kurz kommen. Der Reitplatz bietet im beginnenden Frühling eine gute Alternative zur Reithalle. Alle Pferde auf der Reitanlage sind also wie immer gut versorgt und die Anzahl der Personen vor Ort wird minimiert und dokumentiert. Der Reitverein Neuendettelsau dankt seinen Mitgliedern für das Verständnis und die Mithilfe bei der Einhaltung aller Maßnahmen und freut sich schon jetzt wieder auf einen normalen Stallalltag. Damit die Vereinsmitglieder und Interessierte auf dem Laufenden sind, hat der Verein einen Instagram-Account eingerichtet.

Text: Paula John / Fotos: Katharina Stellwag + Kenan Tok

Unsere Schulpferde Papelero und Quantum müssen nach wie vor keinen Abstand halten.

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