70 Jahre Freiwilliges Soziales Jahr

Schwester Anna Stettinger wirft einen Blick zurück auf die Anfänge

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)
Ein besonderes Jubiläum steht an: Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Die Wurzeln reichen dabei zurück auf das Diakonische Jahr, das den Grundstein für das heutige FSJ legte. Schwester Anna Stettinger wirft einen Blick zurück auf ihre eigenen Erlebnisse im Diakonischen Jahr. 
„Mein Diakonisches Jahr habe ich 1959 auf einer Station der Himmelkroner Heime begonnen“, erzählt Schwester Anna. Zusammen mit der Stationsschwester kümmerte sie sich damals um über 50 Menschen mit Behinderungen. „Das war schon eine große Herausforderung“, erinnert sie sich. Gleich von Anfang an habe sie auf der Station jederzeit mitangepackt. „Zu meinen Aufgaben gehörte es die Bewohner zu wecken, zu waschen und ihnen Essen zu machen, aber auch mit ihnen zu spielen und sie zu fördern“, erklärt die heute 87-Jährige. 
Der Ursprung des Freiwilligen Sozialen Jahrs geht auf das Jahr 1954 zurück, als der Rektor der Diakonissenanstalt Neuendettelsau, Hermann Dietzfelbinger, junge Menschen dazu aufrief, ein Jahr ihres Lebens dem Dienst an anderen zu widmen. Anders als heute richtete sich dieser Appell jedoch ausschließlich an junge Frauen. Diese Idee entwickelte sich zum „Diakonischen Jahr“ und legte den Grundstein für das Erfolgsmodell des heutigen Freiwilligen Sozialen Jahres. Das FSJ bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren, persönliche Erfahrungen zu sammeln und einen Beitrag zum Gemeinwohl zu leisten. „Das kann dabei helfen, herauszufinden, was man beruflich machen möchte“, erklärt Regionalleitung Stephanie Bräunlein, die bei Diakoneo die Freiwilligendienste leitet.
Heute hat sich das FSJ zu einem festen Bestandteil des deutschen Sozialsystems entwickelt. Bei Diakoneo absolvieren aktuell 62 junge Menschen ihr FSJ. Sie leisten ähnlich wie einst der Zivildienst wichtige Arbeit im sozialen Bereich. „Die Mittel für die Freiwilligendienste sollten deshalb nicht wie aktuell geplant gekürzt werden. Es ist enorm wichtig, dass es dafür weiterhin Unterstützung gibt“, so Stephanie Bräunlein. Zum Jubiläum ruft Diakoneo dazu auf, sich zu melden, wenn jemand zwischen 1954 und 1970 sein Diakonisches Jahr absolviert hat.
Stephanie Bräunlein hofft auf einen regen Austausch von Erfahrungen. Interessierte können sich unter presse@diakoneo.de oder Tel. 09874 82370 melden. Weitere Informationen zu den Freiwilligendiensten finden Sie unter www.sozial-tut-gut.de.
Foto: Diakoneo / Christin Kohler

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