MITTELESCHENBACH
Seit über 50 Jahren verbringen Edgar und Rita Waniczek nun schon ihren Urlaub im Gasthaus „zur Krone“ in der schönen Gemeinde Mitteleschenbach. Erstmals reisten sie im Jahr 1973 mit ihrem damals dreijährigen Sohn Axel hierher. Mittlerweile sind die Waniczeks und die Gastwirtsfamilie Lederer gute Freunde geworden und auch die Lederers waren schon mehrmals zu Besuch in Berlin.
Axel, inzwischen Mitte Fünfzig, kommt auch immer wieder mit seiner Familie ins Dorf, um den Urlaub hier zu verbringen. In den letzten zwei Jahren fungierte er zudem als Kurierfahrer, da sein Vater inzwischen 91 Jahre alt ist und ungern die lange Strecke von Berlin nach Franken selber fährt. Mittlerweile bringen der Sohn und die Schwiegertochter die beiden Senioren deshalb mit zwei Autos von Berlin hierher und lassen dann ein Auto hier. In der ländlichen Umgebung kennt sich Edgar sehr gut aus und kurze Strecken fährt er noch mühelos selber, außerdem sind die beiden somit vor Ort auch selbst mobil. Nach dem Urlaub kommt Axel wieder mit dem Zug und holt seine Eltern mit deren Auto dann ab. Früher kamen die Waniczeks sogar oft zweimal im Jahr – und das, obwohl sie damals zu Zeiten der innerdeutschen Grenze immer von Westberlin raus und durch Ostberlin durchmussten. Sie kamen immer gern und jede Reise war den Aufwand wert, betonen sie. Viele schöne Feste feierten sie hier im Ort zusammen mit der Gastwirtsfamilie, ebenso erlebten sie den Wandel des Dorfes sowie die Entstehung des fränkischen Seenlandes mit.
Auf die Frage wie sie denn in Berlin auf das, damals noch recht kleine Mitteleschenbach aufmerksam geworden sind, erzählen Edgar und Rita, dass sie eine Annonce in der Berliner Morgenpost gelesen haben. Die hatten Max und Maria Lederer 1973 in Berlin geschaltet, um neue Gäste zu bekommen. Stolze 900 D-Mark mussten die beiden Wirtsleute damals schon dafür bezahlen und sie hatten natürlich Bedenken, angesichts der hohen Kosten, ob es sich überhaupt lohnen würde. Schließlich hatten sie doch kurz vorher erst kräftig in den Betrieb investiert, ihn modernisiert und sogar ein Schwimmbad für die Gäste gebaut. Aber die Angst war unbegründet, es hat sich als die richtige Entscheidung herausgestellt und in jedem Fall gelohnt, wie man an Familie Waniczek sieht.
Aufgrund der langen Treue zur Gemeinde und vor allem zum Gasthof „Zur Krone“ bedankte sich nun der 1. Bürgermeister Stefan Bussinger bei der Familie und überreichte von Seiten der Gemeinde ein kleines Präsent, ebenso hatte natürlich auch Gastwirt Max Lederer ein Dankeschön für seine Berliner Freunde.
Text/ Foto: ma
