Schulungen für Bevölkerung
NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)
Wenn jede Sekunde zählt, können Defibrillatoren Leben retten. Ab sofort stehen in Neuendettelsau und den Ortsteilen 10 dieser Geräte bereit. Anfang September wurden sie bei einem Pressetermin am Bahnhof offiziell vorgestellt.
Bürgermeister Christoph Schmoll berichtete, dass das Ehepaar Andrea und Jürgen Schwarz bereits 2023 den Antrag gestellt hatte – woraufhin der Gemeinderat die Anschaffung beschloss. Insgesamt investierte die Gemeinde gut 23.000 Euro, rund 2.300 Euro pro Gerät. Jürgen Schwarz, selbst aktives Mitglied der Feuerwehr, begründete den Vorschlag mit den sich verändernden Rahmenbedingungen: „Krankenhäuser schließen, die Rettungswege werden länger. Da müssen wir vor Ort besser gerüstet sein.“ Er selbst habe schon einmal eine Reanimation ohne Gerät durchführen müssen und wisse daher, wie wertvoll der schnelle Zugriff auf einen Defibrillator sein kann. Ziel sei es, die Hemmschwelle zur Ersten Hilfe zu senken. Auch Christoph Schmoll betonte die Bedeutung der Anschaffung: „Wir haben zu wenige Ersthelfer, gleichzeitig eine älter werdende Bevölkerung. Die neuen Geräte geben unseren Bürgerinnen und Bürgern mehr Sicherheit im Ernstfall.“
Seinen Dank richtete der Bürgermeister an das Landratsamt, vertreten durch Karin Zelinsky. Für das Gerät am Bahnhof erhielt die Gemeinde einen Zuschuss von 1.620 Euro aus der AED-Förderrichtlinie des Freistaats Bayern. Das Antragsverfahren wurde über das Landratsamt abgewickelt. Die anderen Geräte sind zu finden am Café Hammon, an den Feuerwehrhäusern in den Ortsteilen Aich, Bechhofen, Mausendorf, Reuth, Watzendorf, Wernsbach und Wollersdorf sowie an der gemeindlichen Garage am Spielplatz in Haag.
Doch der beste Defibrillator nützt wenig, wenn man im Notfall nicht weiß, wie man richtig reagiert. Deshalb gehören zur Anschaffung auch praxisnahe Schulungen für die Bürger/innen, die in Kürze starten. Unter Anleitung von AED-Trainerin Karin Goller lernen die Teilnehmer in eineinhalb bis zwei Stunden alles Wichtige: vom Erkennen einer leblosen Person über stabile Seitenlage und Herz-Lungen-Massage bis hin zum sicheren Einsatz des Geräts. „Niemand muss Angst haben, etwas falsch zu machen“, betonte Karin Goller beim Vor-Ort-Termin. „Der Defibrillator gibt klare Anweisungen, analysiert selbstständig die Situation und löst nur dann einen Stromstoß aus, wenn er tatsächlich erforderlich ist.“
Schulungstermine und Infos rund um die Schulungen folgen in Kürze (siehe auch Crossiety-App und Homepage www.neuendettelsau.eu).
Text: Julia Stahl / Fotos: Haberzettl

