„Abstand kann Leben retten“

Aktion der Verkehrspolizeiinspektion Ansbach

ANSBACH

Unter dem Motto „Abstand kann Leben retten“ lud der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Ansbach, Erster Polizeihauptkommissar Helmut Gollrad, zu einem Pressetermin ein, bei dem der praktische Ablauf von Abstandsmessungen bei Fahrzeugen auf der Autobahn gezeigt und diesbezügliche Fragen anschließend beantwortet wurden. Mit einem Polizeifahrzeug ging es schließlich zu einer Brücke über der A7 bei Feuchtwangen, auf der bereits die Messbeamten, Polizeihauptkommissare Klaus Anwander und Klaus Sieffarth, für die Abstandsmessung auf der Ulmer Richtungsfahrbahn die Kameras ausrichteten. Die VPI Ansbach verstärkt ihre Abstandskontrollen auf der A6 und der A7, da, wie Gollrad sagte, „ein zu geringer Abstand die Hauptunfallursache auf Autobahnen ist, gefolgt von zu hoher Geschwindigkeit“. Die Beobachtungen der beiden Messbeamten erfolgten von ihrem hinter Bäumen verdeckten Hightech-Fahrzeug, das knapp 200.000 Euro gekostet hat. Mit dabei war auch der Richter Christian Pottiez, der in seiner Eigenschaft als Pressesprecher in Straf- und Bußgeldangelegenheiten am Amtsgericht Ansbach sich ebenso ein Bild von der Aktion machen konnte. Viel wussten die Polizeihauptkommissare über ihre Arbeit zu erzählen und manch eine gesichtete Situation war derart lebensgefährlich, dass die verkehrsgefährdende Leichtsinnigkeit mancher Fahrer kaum nachzuvollziehen sei. Die Kontrolldichte an der Autobahn soll so erhöht werden, dass die Abstandsgruppe für die rund hundert Autobahnkilometer der VPI Ansbach von zwei auf schließlich vier Messtechniker aufgestockt werde. Bei Abstandsmessungen sind Beweise unerlässlich, wenn die betreffenden Fahrer für ihr widriges Verhalten bestraft werden sollen. Gollrad und sein Stellvertreter Norbert Just unterstrichen mit Nachdruck, dass beim Fahren ein Abstand zum Vordermann der eigenen Fahrgeschwindigkeit entsprechend eingehalten werden muss, um Auffahrunfälle zu vermeiden. Wenn dies beachtet werde, sei die Gefahr wesentlich geringer, in solch einen Unfall verwickelt zu werden. Aus dem vorgelegten Zahlenwerk 2017 war folgendes Fahrzeugaufkommen herauszulesen: Auf der A6 etwa 60.000 Fahrzeuge täglich; in Spitzenzeiten bis zu 80.000 Fahrzeuge, davon etwa 25% Schwerverkehr. Auf der A7 etwa 30.000 Fahrzeuge nördlich Autobahnkreuz Feuchtwangen und etwa 45.000 Fahrzeuge südlich Autobahnkreuz Feuchtwangen, davon etwa 17% Schwerverkehr. Die Unfallsituation sah folgendermaßen aus: Rund 1.000 Unfälle, davon etwa 700 auf der A6 und 300 auf der A7, Gesamtunfallzahl rund 9% höher als im Jahr 2016 – aber Rückgang der Toten gegenüber 2016 um 75% (2017= 2 Tote), Rückgang der Verletzten um rund 6%. Zunahme der LKW-Unfälle um 9% auf 203 Unfälle. In 80% aller Fälle vom LKW-Fahrer selbst verursacht. Hauptunfallursachen auf BAB: LKW fahren oft im Windschatten, um Diesel zu sparen. Messtätigkeit der VPI Ansbach: Bei Abstandsmessungen insgesamt 6 geeignete Messstellen auf der A6 und A7, rund 700 Einsatzstunden, 5.200 Beanstandungen, 600 Fahrverbote und 600 Anhaltungen ausländischer LKW mit Direktahndung.

Bei Geschwindigkeitsmessungen rund 3.500 Einsatzstunden, 19.000 Beanstandungen und 220 Fahrverbote. Zum Abschluss der Informationsstunden erinnerte sich Norbert Just an einen tragischen Auffahrunfall im Jahr 2017 auf der A7, der infolge zu geringem Abstand erfolgte. Der 19-jährige Beifahrer in dem PKW war sofort tot, der Fahrer verstarb einige Tage später. Deshalb gilt: Abstand halten kann Leben retten – nicht nur das des anderen sondern besonders auch das eigene.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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