An der Laurentius-Realschule fand im Juli 2025 ein zweitägiger Aktionstag zum Thema Klimawandel statt. Vier neunte Klassen experimentierten an fünf Stationen mit „Klimakoffern“ und einer Wärmebildkamera, um die Ursachen und Folgen der Erderwärmung selbst zu erforschen. Die Aktion förderte Verständnis für wissenschaftliche Fakten und regte zu eigenem Engagement an.
„Dürreperioden, Waldbrände, Starkregen, Überschwemmungen, Bergstürze, Korallenbleiche, Algenwachstum, Fischsterben, Smogalarm“ – sind das Folgen des Klimawandels oder Ereignisse, die es schon immer gab? Dazu gibt es unterschiedlichste Meinungen, die wir täglich aus den Medien erfahren. So sagte Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten und damit „mächtigster Mann der Welt“: „Der Klimawandel ist ein Schwindel und eine Erfindung der Chinesen, um unsere US-Wirtschaft zu schädigen.“ Professor Harald Lesch, einer der „schlausten“ Köpfe Deutschlands, erwidert: „Der Klimawandel ist keine Frage der Meinungen, sondern der Wissenschaft. Wenn die Wissenschaft etwas sagt, dann sollten wir ihr vertrauen. Der Klimawandel ist keine ferne Bedrohung mehr, er ist jetzt und er ist da.“
Wem soll oder will man glauben? Wie viele Schulen in Bayern, die sich darum beworben haben, sind auch wir an der Laurentius-Realschule seit Kurzem im Besitz von zwei „Klimakoffern“, voll mit Experimenten zum Klimawandel, sowie einer Wärmebildkamera, mit der Wärmestrahlung sichtbar gemacht werden kann. Naturwissenschaftliche Fakten sind das Eine, in eigenen Experimenten jedoch zu erfahren, wie diese Fakten zustande kommen, ist das Andere. Zu wissen, dass die naturwissenschaftlich ermittelten Daten der Realität entsprechen, ist wichtig, um die Zusammenhänge, die zur Veränderung unseres Klimas geführt haben, zu verstehen und (im günstigsten Fall) eigene Maßnahmen zu ergreifen, um diese Veränderungen möglichst klein zu halten.
Die Fachschaft Physik hat dazu in der vorletzten Schulwoche im Juli 2025 an zwei Tagen für unsere vier neunten Klassen jeweils eine dreistündige Aktion zur Thematik durchgeführt. Nach einer Einführung, die die Entstehung und Auswirkungen der Erderwärmung in Form einer Multimedia-Präsentation zeigte, ging es an fünf Versuchsstationen für die Kleingruppen ans Werk. Jeweils 15 Minuten lang wurde an jeder Station ein Aspekt der Erderwärmung und deren Folgen experimentell beleuchtet und auf vorgefertigten Arbeitsblättern dokumentiert.
Station 1 befasste sich mit der Feststellung, dass die Erde sich durch den Rückgang „weißer Eisflächen“ schneller erwärmt, da die darunterliegenden „dunklen Flächen“ Wärmestrahlung besser absorbieren.
Station 2 machte die für das Auge unsichtbare Wärmestrahlung mit der Wärmebildkamera sichtbar und zeigte auf, dass diese Strahlung sich teilweise wie Licht verhält, teilweise aber auch anders, indem sie gewisse Materialien wie z. B. Glas (oder CO2-Schichten) nicht durchdringen kann.
An Station 3 wurde in eine abgeschlossene Luftatmosphäre CO2 eingeleitet, und siehe da: Die Temperatur in dieser Atmosphäre steigt tatsächlich an – ein Experiment, das die Aussagen der Klimawandelleugner widerlegt und auch von Professor Lesch mit derselben Apparatur im Internet als Videoclip gezeigt wird.
Station 4 und 5 beschäftigten sich mit einigen Folgen der globalen Erwärmung. Meere speichern sehr viel CO2 und versauern – wir leiteten CO2 in Wasser ein und ein Indikator, der die (Kohlen-)Säure anzeigt, schlägt die Farbe um. Station 5 schließlich untersuchte das Steigen des Wasserspiegels durch das Erwärmen von Wasser und Eis. Gibt es einen Unterschied, ob Grönlandeis schmilzt oder ein Eisberg – steigt in beiden Fällen der Wasserspiegel?
Zwei Stunden Experimente rund um den Klimawandel, unterstützt von jeweils drei Physiklehrkräften, die vor Ort Fragen beantworteten und Tipps für eine sichere und sinnvolle Versuchsdurchführung sowie deren Protokollierung gaben. Die letzten zehn Minuten wurden offene Fragen geklärt und Feedback eingeholt. Die grundsätzliche Resonanz der Schüler*innen war, dass es neben dem Erkenntnisgewinn zu diesem wichtigen Thema auch Spaß gemacht hat, einmal so lange am Stück zu experimentieren.
Michael Weber, Fachschaftsleitung Physik


