Arsen und Spitzenhäubchen in der Realschule Heilsbronn

Abby und Martha Brewster mordeten mit List und Tücke

HEILSBRONN

Es hatte den Anschein, als würden sie schon immer auf den Brettern stehen, die die Welt bedeuten. Darstellerinnen und Darsteller, Musikerinnen und Musiker. Ohne sichtliches Lampenfieber, ohne Scheu vor großem Publikum, selbstsicher im Text, locker in Bewegung und Gestik – eben „bühnenreif“ in jeglicher Hinsicht – die Schülerinnen und Schülern ab der 5. bis zur 10. Klasse der Markgraf-Georg-Friedrich Realschule Heilsbronn. Arsen und Spitzenhäubchen stand heuer auf dem  Theaterplan. Ab September des vergangenen Jahres galt es Rollen einzustudieren, Texte und Auftritte zu üben und vor allem die Regieanweisungen der Spielleiterin Kerstin Kohrmann zu beachten. Um es vorweg zu sagen, die drei Auftritte, in denen Abby (Friederike Faralisch) und Martha Brewster (Lisa Ogrisseck) mordeten, waren ausgesprochen erfolgreich und wurden vom Publikum als äußerst gelungen angesehen. Manche Rollen sind doppelt vergeben worden, es hätte ja sein können, dass jemand aus unvorhersehbaren Gründen ausfällt. Somit standen 18 Darstellerinnen und Darsteller sowie 36 Musikerinnen und Musiker des Schulorchesters auf dem Programmblatt. Die musikalische Leitung erfolgte unter der Stabführung von Claus Bernecker in Kooperation mit dem Jugendblasorchester der Stadtkapelle Heilsbronn. Das Orchester hatte die Aufgabe, bei verschiedenen Textpassagen einzusetzen, was die Szenen auf der Bühne musikalisch unterstrich. Schwarzlichteinlagen verliehen der Aufführung einen Hauch von gespenstisch gruseligen Momenten. Über den Inhalt des mit schwarzem Humor angereicherten Theaterstücks von Joseph Kesselring zu erzählen, erübrigt sich. Wer kennt sie nicht, die beiden mordenden Schwestern Abby und Martha Brewster. Selbst auf der Kinoleinwand konnte man sie schon in einem amerikanischen Spielfilm aus dem Jahre 1941 morden sehen. Und das mit überaus großem Erfolg. Im Kino spielte Cary Grant den Schriftsteller Mortimer Brewster, in Heilsbronn war es Dennis Eckart. Spontaner Szenenapplaus – verschmitztes Lächeln und geziertes Gehabe der Hauptdarstellerinnen sowie das selbstsichere und coole Auftreten des gesamten Teams – die Zuschauer waren begeistert. Wie hieß es doch in der Einladung zur Theateraufführung so treffend? „Jeweils um 19:00 Uhr geleiten die beiden ehrenwerten Tanten Martha und Abby in der Aula des Hauptgebäudes stets wohlgelaunt unter Spitzenhäubchen ihre Opfer – junge einsame Damen – mit freundlichen Worten zu einem bequemen Lehnstuhl und bieten ihnen vom hausgemachten Holunderbeerwein an. Höchst vollkommen beherrschen sie die Regeln der Gastfreundlichkeit, die Pflichten der Nächstenliebe und die Methoden des sanften Mordens… Wer kann es da dem verwirrten Mortimer verdenken, wenn er schwankt, ob er nun erst die Polizei verständigen oder sofort eine Nervenklinik benachrichtigen soll? Die Polizei ist offenbar ohnedies nicht die rechte Hilfe…“ Als Resümee darf gesagt werden – und der gleichen Meinung waren auch Theaterbesucher – dass die Aufführungen von Erfolg gekrönt waren. Manch einer von ihnen gab zu verstehen, dass er sich schon heute auf einen Theaterabend im nächsten Jahr freue.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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