Bei den „Mummis“ flogen die Fetzen!

WASSERMUNGENAU

Klamotten über Klamotten stapelten sich Mitte April auf der Theaterbühne der Evangelischen Landjugend Wassermungenau. Nach einer langen Pause führten die „Mummis“ ihr selbstgeschriebenes Theaterstück „Master-Schluss-Verkauf! Wir schaffen Platz!“ im alten Schulhaus auf. 2,5 Jahre liegt die letzte Theateraufführung der „Mummis“ bereits zurück. Damals steuerten sie zum Jubiläumsjahr von Wassermungenau eine Performance-Inszenierung rund um das Dorf bei. Durch die Renovierung des TSV-Heimes war der Jugendgruppe ihre langjährige Spielstätte entzogen. Mit einer neuen Darstellertruppe wagten sie sich in einer neuen Spielumgebung an ein neues Theaterstück. Andreas Koch lieferte hierzu wieder einmal die schriftliche Vorlage, welche ein halbes Jahr lang einstudiert und in einem Aufführungsmarathon von vier Auftritten innerhalb eines Wochenendes zum Besten gegeben wurde. Dabei übernahmen die meisten Spieler/innen sogar zwei bis drei Rollen parallel, sodass teilweise bis zu sieben Kostümwechsel nötig waren. Glücklicherweise war die Handlung sowieso in einem Klamottengeschäft angesiedelt, sodass die Umkleidekabinen gleich mit im Bühnenbild integriert waren. Neben den Darstellern spielten vor allem haufenweise Klamotten in der Inszenierung von Regisseurin Katharina Bayer eine besondere Rolle. Der Bühnenboden war gar nicht mehr zu sehen und Ladeninhaberin Daisy (Franziska Grimm) scherte sich nicht um Ordnung. „Die Kunden würden ja sowieso alles wieder durcheinander bringen“. Allen voran die weiblichen Stammgäste Ingrid (Larissa Herzog) und Sandra (Svenja Meyer), bei deren wilden Shoppingtouren kein Bügel auf der Stange blieb. Im Schlepptau hatten die Damen ihre ständig wechselnden Begleiter (Marco Schraufstetter und Marcel Pflaumer), welche ihre Muskelkraft bei diversen Rangeleien (auch mal mit Hammer und Heckenschere) und beim Tragen von Einkaufstüten unter Beweis stellen konnten. Zur fachmännischen Beratung ihrer Liebsten schienen sie allerdings nicht geeignet zu sein.

Zwischen all dem Konsumchaos befand sich die Hauptfigur Kevin (Marcel Pflaumer), der gerade sein Studium „Master of Desaster“ abgeschlossen hatte und sich nun in der harten Wirtschaftsrealität beweisen musste. Sein Auftrag: Er sollte sich in das Klamottengeschäft einschleusen und dieses innerhalb kürzester Zeit in den Ruin treiben, damit es von einer großen Ladenkette aufgekauft werden konnte. Sein Problem: Er hatte, wie auch seine männlichen Kollegen, keine Ahnung von Klamotten und ein sehr ausgeprägtes Helfersyndrom. Die Lösung für Kevins Zwickmühle präsentierten die Theaterspieler trotz aller vorangegangen Widrigkeiten sehr souverän in einer tempo- und energiegeladenen Inszenierung. Die „Mummis“ schienen an dem Theater genau so viel Spaß wie ihr Publikum zu haben und es bleibt zu hoffen, dass auf diesen Neuanfang weitere Theaterprojekte folgen.

Text + Foto: Andreas Koch

a Wassermungenau Theater (5) a Wassermungenau Theater  6

 

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