Informationsabend zeigte Versorgungslücken auf
NEUENDETTELSAU
Versicherungsfachmann Wilhelm Walz aus Watzendorf lud Mitte April Interessierte zum Informationsabend mit externen Referenten in den Neuendettelsauer Gasthof Sonne ein. Die Referenten Dirk Büttner von der Vereinigten Post Versicherung und Joachim Hoyer von der Gesellschaft für Vorsorgeverfügungen (GFVV) sahen schnell Bestürzung in den Gesichtern der Gäste, denn alle erkannten, dass sie keineswegs richtig vorgesorgt hatten. Dirk Büttner leistete knallharte Aufklärung: Die meisten Menschen haben ihr Auto besser versichert wie sich selbst! Denn bei Personen ab 60 Jahren ist bereits jeder 12. pflegebedürftig, ab 80 Jahren dann sogar jeder Dritte. Als Beispiel nannte er durchschnittliche acht Jahre in der Pflegestufe 3 – das ergäbe eine monatliche Eigenbeteiligung von ca. 1.750 Euro. In acht Jahren summiert sich das auf 168.000 Euro! Wer sich hier auf den Staat verlässt, der sei verlassen. Zuerst wird das eigene Geld aufgebraucht, dann folgen die Ersparnisse von Ehegatten und Kindern. Referent Joachim Hoyer erklärte zur Vorsorgevollmacht, dass derzeit kein einziges rechtsverbindliches Formular im Internet zu finden sei. Alle Vorsorgevollmachten, die vor der Gesetzesänderung am 1.9.2009 erstellt wurden, sind ungültig! Auch später erstellte Vollmachten müssen auf den aktuellsten Stand vom Februar 2013 gebracht werden. Zudem sei eine Betreuungsverfügung „ein Wunschzettel“, denn der Amtsrichter am Betreuungsgericht entscheidet frei über den Betreuer. Hoyer informierte über den Unterschied der Begriffe „Betreuung“ und „Entmündigung“ – auch die richtige Lagerung der Vorsorgevollmacht in einem sicheren und stets abrufbaren Archiv war Thema. Versicherungsfachmann Wilhelm Walz hält die umfassenden Informationen, Kontaktdaten und Ratgeber zu diesen brisanten Themen auch nach dem Fachvortrag für interessierte Bürger bereit und berät auf Wunsch gerne persönlich.
K W / Foto: Haberzettl
