Bläserserenade im Brunnenhof

Neunjähriger Jungbläser trat erstmals auf

NEUENDETTELSAU

Mächtig im Klang, feierlich, ehrwürdig oder fröhlich beschwingt – gemäß den jeweiligen Musikstücken – so präsentierten sich 15 Bläserinnen und Bläser bei der Serenade im Brunnenhof des Therese-Stählin-Heimes der Diakonie Neuendettelsau. Unter der Leitung von Martin Pfeifer ließen sie ihr Können hören und erfreuten mit ihren Klängen die zahlreichen Bewohner, Besucher und Gäste aus dem Ort und von außerhalb. Der musikalische Leiter hatte seine Bläser „im Griff“, folgten sie seinem Dirigieren doch mit aufmerksamen Blicken. So war das Konzert ein voller Erfolg, das nach einer Wiederholung verlangte. Die Bläserserenade umfasste Melodien aus Filmen, Volks- und Wanderlieder, Choräle, geistliche Musikliteratur und die Wiederaufführung der „Traumschiffmelodie“, die Hermann Grünert, ehemaliger Kantor in St. Laurentius, seinerzeit für Bläser umgeschrieben hatte. „Geh´ aus mein Herz und suche Freud´“ war zu Anfang zu hören, bevor Heimleiter Friedrich Rohm, selbst aktiver Trompetenspieler, die Moderation übernahm und sowohl die Musiker als auch die Zuhörer freudig begrüßte. Zwei Bläser hieß Rohm besonders willkommen. Zum einen den neun Jahre alten Xaver Roth, Jungbläser an der Trompete, und zum andern Ingbert Bittel, dem Lebensalter nach kein Jungbläser, an der Tuba allerdings schon. Auch er trat erstmals auf und durfte sich mit den „alten Hasen“ an den Instrumenten über den großen Applaus freuen. „Es war ein Bild für Götter“, wie der Volksmund so sagt, den neunjährigen Xaver neben seinem Lehrmeister, dem 81-jährigen Bruder Siegfried Huber sitzen zu sehen. Huber spielt bereits über 60 Jahre im Posaunenchor. Ein besonderer Beifall galt diesen beiden. Der Posaunenchor setzte sich aus Hörnern, Trompeten, Tuba und Posaunen zusammen. Ein Menuett von Johann Sebastian Bach und einige Choräle erfüllten das Rund im Brunnenhof mit Wohlklang – „man fühlte sich vereinzelt wie verzaubert – in eine andere Welt versetzt, wenn man mit geschlossenen Augen den Tönen lauschte“, meinte eine Bewohnerin voll Begeisterung. Friedrich Rohm nannte diese Abendserenade mit den geistlichen Chorälen auch eine Botschafterin des Wortes Gottes. „Im schönsten Wiesengrunde“, „Am Brunnen vor dem Tore“, „Auf du junger Wandersmann“ und das Frankenlied „Wohlauf die Luft geht frisch und rein“ ließen etliche Zuhörer mitsingen oder leise mitsummen. Nach diesem beschwingten Potpourri kehrte bei der Abendserenade besinnliche Stille und so etwas wie Ehrfurcht ein. Mit den letzten Liedern zur Ruhe kommen, meinte der Heimleiter und nannte die beiden Abschlusslieder ein musikalisches Abendgebet: „Danket dem Herrn, gib uns Frieden jeden Tag“ und „Bleib´ bei mir Herr, der Abend bricht herein“. Nach Applaus und Zugaberufen kehrte verhaltene Ruhe ein. Die Bewohner suchten ihre Zimmer auf, die Gäste verabschiedeten sich und gaben erfreut zu verstehen, dass diese Bläserserenade für sie ein Ohrenschmaus gewesen sei, und sie sich eine Wiederholung wünschten.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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