Diakonie Neuendettelsau und Augustana-Hochschule wurden in die Nagelkreuzgemeinschaft aufgenommen

Partner im Netzwerk für Frieden und Versöhnung

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Ganz im Zeichen der Versöhnung stand der ökumenische Gottesdienst in der Laurentiuskirche zur Eröffnung des Nagelkreuzzentrums der Diakonie Neuendettelsau. Canon Dr. Sarah Hills aus Coventry und der Vorsitzende der deutschen Nagelkreuzgemeinschaft, Oberkirchenrat Dr. Oliver Schuegraf, übergaben das Kreuz an die Vertreter des Diakoniewerks. Vor dem Hintergrund der Zerstörung der Kathedrale von Coventry durch die deutsche Luftwaffe im 2. Weltkrieg und dem anschließenden Aufruf zur Vergebung setzt sich die Gemeinschaft bis heute als weltweites Netzwerk für Frieden und Versöhnung ein. Zuvor war bereits im Rahmen einer Andacht ein Nagelkreuz an die Augustana-Hochschule übergeben worden. Anschließend gingen die Teilnehmer der Veranstaltung gemeinsam zum Gedenkstein für die Zwangsarbeiter der Munitionsanstalt Neuendettelsau. Vor der Laurentiuskirche gab es dann Friedensgebäck, das Mitglieder der diakonischen Gemeinschaften gebacken hatten. Zum Gottesdienst begrüßte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Neuendettelsau, Rektor Dr. Mathias Hartmann, die Besucher. Er wies auf das Gedenken an das Augsburger Bekenntnis (Confessio Augustana) hin, das ebenfalls am Sonntag gefeiert wurde. Die Diakonie werde weiter gehen auf dem Weg zur Versöhnung und für Frieden sowie Gerechtigkeit eintreten, sagte er. Der ökumenische Charakter des Gottesdienstes wurde bei den Zeugnissen der Versöhnung besonders deutlich, die Vertreter der katholischen Pfarrgemeinde St. Franziskus, der evangelischen Kirchengemeinde St. Nikolai und der Diakonie-Gemeinde St. Laurentius ablegten. Zur Sprache kamen die Wiedergeburt des katholischen Gemeindelebens in Neuendettelsau nach dem 2. Weltkrieg, die Deportation und Ermordung vieler Bewohner mit Behinderung der Einrichtungen der Diakonie Neuendettelsau in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur und die Zusammenarbeit von Menschen, deren Vorfahren noch verfeindet waren, in internationalen Organisationen wie der NATO. „Lutherisch zu sein, bedeutet ökumenisch zu sein“, sagte Oberkirchenrat Schuegraf in seiner Predigt und berief sich dabei auf die Confessio Augustana. Die diakonischen Gemeinschaften könnten Keimzellen für Versöhnung sein, fügte er unter anderem hinzu.

Foto: Diakonie Neuendettelsau

Canon Dr. Sarah Hills und Oberkirchenrat Dr. Oliver Schuegraf übergaben das Nagelkreuz an Rektor Dr. Mathias Hartmann.

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