60 Jahre durch dick und dünn
MITTELESCHENBACH
Karl und Anni Hausmann, zwei richtige Urgesteine der Gemeinde Mitteleschenbach, konnten kürzlich im großen Familienkreis ihre diamantene Hochzeit feiern, zu der auch Bürgermeister Stefan Maul und Pfarrer Michael Harrer sehr herzlich gratulierten. Kalt und nass war es an jenem 22.11.1955, als die beiden in der Sankt Nikolauskirche zu Mitteleschenbach von Ortspfarrer Franz Xaver Götz getraut wurden. Die anschließende Feier war für damalige Zeiten schon etwas größer, hatte man doch so um die 50 Gäste im Elternhaus des Bräutigams zu bewirten. Karl und Anni, eine geborene Schock aus Stadel bei Herrieden, hatten beide eine große Verwandtschaft. Der ist es auch zu verdanken, dass Karl seinerzeit überhaupt erst seine Anni kennenlernte. Er musste nämlich einst seine Tante mit dem Motorrad nach Stadel fahren und traf dort auf Anni, in die er sich gleich verschaute. Das Paar übernahm bald nach der Hochzeit den elterlichen Hof in der Kermgasse in Mitteleschenbach und betrieb viele Jahrzehnte lang eine Landwirtschaft. Vier Kinder wurden ihnen geschenkt, die Töchter sind alle in der Umgebung verheiratet, und Sohn Josef übernahm Ende der achtziger Jahre den Hof. Inzwischen kamen acht Enkel und neun Urenkel dazu, von denen die weitesten bis in Singapur leben. Solange Anni und Karl zusammen sind, nahmen die beiden auch rege am Gemeindeleben teil. Der 88jährige Jubelbräutigam war viele Jahre im Gemeinderat, fungierte unter dem damaligen Bürgermeister Willibald Bosch sogar einige Zeit als dessen Stellvertreter und trat als einer der ersten im Dorf dem CSU Ortsverband bei. Dort ist er wie im Schützenverein auch Ehrenmitglied und bereits 1984 wurde ihm der Ehrenteller der Gemeinde verliehen. Seit 60 Jahren ist er als Feldgeschworener im Einsatz, wofür er kürzlich ebenfalls eine Ehrung erhielt. Anni ist im Obst- und Gartenbauverein, sie hilft auch mit ihren 87 Jahren noch immer beim Frauenkreis wenn der Osterbrunnen zu schmücken ist und legt jedes Jahr zu Fronleichnam mit Hilfe von Rosa Lang einen wunderschönen Blumenteppich vor die Familienkapelle, die unweit ihres Hauses steht. Das Jubelpaar singt schon seit es ihn gibt zusammen im Kirchenchor, was nächstes Jahr immerhin schon 20 Jahre werden. Gesundheitlich geht es den beiden zufriedenstellend, nur die Mobilität macht zunehmend Probleme und beeinträchtigt vor allem Karl. Trotzdem sind die beiden zufrieden und freuen sich an ihrer großen Familie, mit der sie in Sankt Nikolaus aus gegebenem Anlass auch einen Dankgottesdienst feierten.
Text + Foto: ma
