IMMELDORF (Eig. Ber.)
100 Jahre Obst- und Gartenbauverein ist eine lange Zeit für einen Verein, deshalb sollte dies auch gebührend gefeiert werden, jedoch ohne großen Festumzug aber mit viel Engagement und Herzblut. Ganz Immeldorf und die umliegenden Dörfer brachten sich mit ein. Begonnen wurde der Festtag mit einem feierlichen Erntedankgottesdienst, gestaltet von Pfarrer Stephan Rühr in der festlich geschmückten Immeldorfer St. Georgs Kirche. Ein gemeinsames Mittagessen mit anschließendem Kaffeetrinken in der Dorfmitte schloss sich an. Es ist erstaunlich, wie viele Attraktionen so ein kleiner Ort zu bieten hat, wenn man nur genauer hin schaut. Wer etwas anzubieten, oder eine Idee hatte machte mit und öffnete sein Anwesen für die Besucher. Auf einem ausgezeichneten Rundweg konnten sich die Besucher informieren. Begonnen hatte er mit verschiedenen Aktivitäten für Kinder und einem Gemeinschaftsmandala im Kirchhof. Weiter ging der Weg vorbei an fein herausgeputzten Most- und Bierkellern zu einer privaten Mosterei. Wer mochte konnte frisch gepressten Apfelsaft probieren. Einige Besucher ließen an der nächsten Station die Struktur und den PH-Wert ihres Gartenbodens bestimmen. Weiter am Rundweg kam man zu einem Obstgarten, in dem die gelungene Veredelung eines Apfelbaumes besichtigen werden konnte. Unter den Obstbäumen steht ein mobiler Hühnerstall mit automatischem Hühnerpförtner. Hühner unter den Obstbäumen, so die Besitzer, verringern den Ungezieferbefall der Bäume und des Obstes beträchtlich. Über handgearbeitete Korbwaren wie Besen und Brotnäpfe staunten die Besucher ebenso wie über Seifenherstellung mit Düften aus dem Garten. Die Jäger zeigten eine Wildtierausstellung und ein „Hobbyschweißer“ präsentierte seine Metallkunstwerke für den Garten. Auch einige Vogelscheuchen waren zu sehen. Bilderwände von alten Postkarten aus Immeldorf oder den Immeldorfer Storch standen am Wegrand. Für Diskussionen und so manches Schmunzeln sorgten vor allem viele Bilder von Vereinsfesten und Veranstaltungen und eine Diavorführung mit Impressionen aus vergangenen Zeiten. Dazu konnte man sich einen extra für diesen Tag kreierten Apfelaperitif schmecken lassen. Besucher, denen der Fußweg zu anstrengend war konnten einen Shuttle-Service mit dem Bürgerbus der Gemeinde Lichtenau in Anspruch nehmen. Besonderes Interesse fand das „Immeldorfer Grazerla“, eine Ziehhacke mit der sowohl die Gartenerde gelockert als auch das Unkraut beseitigt werden kann. Es wurde eigens für diese Veranstaltung hergestellt und konnte käuflich erworben werden. Diese gelungene Veranstaltung war ein Kraftakt für eine so kleine Dorfgemeinschaft wie Immeldorf und Umgebung – und war nur möglich, weil viele helfende Hände rund um den Vorstand Dieter Schwab mitgeholfen haben diese etwas andere 100-Jahrfeier zu gestalten.
Foto: Privat
Dieter Schwab und die Kinder beim Herstellen eines Gemeinschaftsmandalas.
