Die Ladykillers in Heilsbronner Realschule

Theatergruppe überzeugte mit Leistung

HEILSBRONN

Während im britischen Spielfilm aus dem Jahre 1955 mit Alec Guinness und Katie Johnson der geniale Gauner Professor Marcus und seine Komplizen sich bei einer ahnungslosen alten Dame in London einnisten, um einen Geldtransport zu überfallen planen, spielt sich das Geschehen in der Aula der Staatlichen Realschule in Heilsbronn völlig anders ab. Hier steht die Theatergruppe der Jahrgangsstufen 7 bis 10 auf der Bühne und diese ist allemal in jugendlichem Alter. Es sollte für die Zuschauer vom Inhalt her schon das bekannte Stück der Ladykillers sein, doch war beabsichtigt, wie die Spielleiterin Kerstin Kohrmann zu verstehen gab, Überraschungen zu bieten, die deutliche Ähnlichkeiten zum Original aufweisen, jedoch einige beabsichtigte Abänderungen beinhalteten. Über den Inhalt des Films, der heute als Klassiker der Schwarzen Komödie gilt, gibt es nicht viel zu sagen, ist dieser doch hinlänglich bekannt. Im Verlauf der Handlung werden Professor Marcus, der Kopf der Bande, gespielt von Julia Rahn Hiebert, Louis Harvey, der schönste Mann der Welt (Amalia Colarusso), Dr. Courtney, der „vollgetankt“ noch schneller unterwegs ist (Chiara Albrecht) und Willie Knoxton, der jedes Türschloss knackt (Sonja Kohlbauer) der Witwe Mrs. Wilberforth (Ronja Kropik) aufgrund ihres Mitwissens über den Coup gewaltig nach dem Leben trachten. Während es sich im Original der Theater- und Filmproduktion um eine freundliche, etwas schrullige Witwe eines Kapitäns handelt, die allein aber mit einem Papagei lebt, spielte in Heilsbronn eine junge, überaus fröhliche und lebenslustige Darstellerin die Rolle der Mrs. Wilberforth. Die 12 Darstellerinnen und Darsteller überzeugten allesamt mit sichtbarer Spielfreude und lebten ihre Rollen, in welche sie geschlüpft waren, vollends aus. Die Bühne mit ihren bunten Lichteffekten, die Utensilien, knapp aber doch ausreichend positioniert und die Darsteller mit ihrem gekonnten Auftreten, fanden derart Gefallen, dass man sich wie in einem Theater mit hauptberuflichen Schauspielern fühlen konnte – obwohl auf der Bühne Laiendarsteller das Leben rund um Mrs. Wilberforth und die Ladykillers aufführten. Passend und ergänzend zu den Textpassagen gab das Orchester immer wieder mal den Ton an. Majestro Claus Bernecker und seine 29 Musikerinnen und Musiker an den unterschiedlichsten Instrumenten überzeugten ebenso mit ihrem Spiel. Es war eine Freude, der tosende Applaus und die begeisterten Zurufe der Zuhörer waren der hörbare Beweis, dass die Theateraufführung rundum gelungen war und die Gäste des Abends, unter ihnen Bürgermeister Dr. Jürgen Pfeiffer, frühere Schulleiter und Vertreter von Geldinstituten, zeigten mit ihrem Beifall Gefallen an den leistungsstarken Darbietungen der jungen Darsteller. Allein die Gesten, die Mimik und die lockere Art und Weise der Akteure deuteten wohlweislich darauf hin, dass in der Zeit der Vorbereitung und Einstudierung, die etwa ein halbes Jahr in Anspruch nahm, überaus viel geübt und gelernt wurde. Großer Dank galt der Spielleiterin Kerstin Kohrmann, wie etliche Mitspielerinnen in der Pause zu verstehen gaben. Gedankt wurde aber auch den Technikern, der Regieassistenz und den Requisiteuren für ihre hervorragende Arbeit.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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