„Eiserne Hochzeit“ gefeiert

65 Jahre Seite an Seite

MITTELESCHENBACH

Johann und Josefa Gracklauer, im Dorf besser bekannt als Hans & Kunni, konnten kürzlich das wirklich seltene Fest der „Eisernen Hochzeit“ feiern. Glückwünsche kamen u.a. vom 1. Bürgermeister Stefan Maul, als auch stellvertretend für die Pfarrei von PGR Vorsitzender Kerstin Seitz-Knechtlein. Vor 65 Jahren, am 11. August 1953 wurden Johann und Josefa in der Sankt Nikolauskirche in Mitteleschenbach getraut. Da der eigentliche Ortspfarrer im Urlaub weilte, war es sein Stellvertreter aus Windsbach, der ihnen den Trausegen gab. Zusammengekommen sind die beiden beim Tanzen im Dord. Nach der Hochzeit wohnten die beiden dann erst bei der Brautmutter und anschließend einige Jahre beim Vater von Johann mit im Haus, bevor sie Mitte der sechziger Jahre schließlich ihr eigenes Haus bauten. Johann wurde 1931 in Mitteleschenbach geboren, zwei Jahre später erblickte auch seine Frau als Josefa Beyerlein in Mitteleschenbach das Licht der Welt. Beide wuchsen hier auf, besuchten die hiesige Dorfschule und erlebten als Kinder den 2. Weltkrieg mit. Nach der Schule kam der Jubelbräutigam als Knecht nach Selgenstadt, bevor er in Nürnberg bei der Fa. Horneber Arbeit fand. Mit dem Fahrrad fuhr er fortan immer montags die weite Strecke nach Nürnberg und am Freitag wieder zurück. Nach einigen Jahren wechselte er dann ins nähere Wassermungenau, wo er eine Zeit lang bei der Fa. Ulsenheimer tätig war. Schließlich bekam er eine Anstellung bei der örtlichen Baufirma Bussinger, bei der er bis zu seiner Rente 30 Jahre lang vorwiegend als Kranfahrer arbeitete. Josefa ging nach der Schule als Magd in Stellung und als Sohn Johann jun. geboren war arbeitete sie in Elpersdorf bei Windsbach im dortigen Altenheim, unter anderem in der Wäscherei. „Kunni“ war auch eine passionierte Bäckerin. Bei zahlreichen Festen wurde sie um ihre fachkundige Hilfe gebeten und hat bestimmt weit mehr als 1000 Küchle in ihrem Leben gebacken. Sie leitete auch viele Jahre den örtlichen Kirchenchor und saß über 30 Jahre in Sankt Nikolaus selbst an der Orgel. Auch heute ist ihr der sonntägliche Kirchgang noch wichtig und obwohl das Laufen nicht mehr so gut geht, sieht man sie oft mit ihrem Mann in den Gottesdiensten. Da ihr Hans nie einen Autoführerschein gemacht hat, fuhren die beiden immer mit ihrem Roller durch den Ort, ein Bild, dass auch den jüngeren Generationen von Mittelschenbach noch vertraut ist. Mittlerweile fahren sie aber nicht mehr selber, sondern lassen sich von den Kindern und Enkeln fahren, von denen sie stets liebevoll umsorgt werden.

Text + Foto: ma

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