SACHSEN B. ANSBACH
Marina Ulrich liebt ihren Beruf. Mit 15 Jahren beginnt sie in Ansbach die Lehre als Friseurin, und bereits mit 20 Jahren hält sie ihren Meisterbrief in der Hand. Als wäre das nicht genug, hat die 29-jährige Mutter von Stella (4) und Alex (2) mit dem „Haarstudio“ in Sachsen bei Ansbach seit Januar 2014 ihren eigenen Salon. Ehemann Mathias und Mutter Conny sind ebenso mit im Boot wie Auszubildende Laura, die soeben ihren Gesellenbrief bekommen hat und gerne von Marina übernommen wird. 2016 gewinnt Marina die Südwestdeutschen Friseurmeisterschaften, und für 2017 gehört sie zu den fünf Nominierten für die „Unternehmerin des Jahres im Friseurhandwerk“. Das Ergebnis wird am Sonntag 22. Oktober auf der Messe HAARE in Nürnberg verkündet.
Friseurbesuch als Event
Schon früh in ihrem Berufsleben spezialisiert Marina sich auf Herrenfrisuren und Bartpflege. Kurz nach der Lehre absolviert sie in Aalen die dreimonatige Ausbildung zum „Barber“, eine offizielle Berufsbezeichnung für Frauen wie Männer. „Männer gehen zunehmend gern zum Friseur“, hat Marina beobachtet. Jeden zweiten Freitagnachmittag gibt es deshalb bei ihr – über Facebook angekündigt – an Männer das Angebot, ohne Termin zum Haareschneiden und zur Bartpflege zu kommen. „Friseurbesuch als Event“ sagt sie – frauenfreie Zone und ein kühles Bierchen aus dem Haarstudio-Barbershop-Kühlschrank inklusive.
International Barber Awards 2017
Ihr Mann, ebenfalls Barber, und einige Stammkunden bewegen sie dazu, sich Anfang des Jahres zu den International Barber Awards 2017 anzumelden. Nach umfangreicher Bewerbung und Vorentscheidungen setzt sich Marina unter mehreren hundert Teilnehmern durch und geht für Deutschland als einzige Frau zusammen mit fünf Männern an den Start. Insgesamt 21 Finalisten aus vielen Ländern werden am Sonntag 22. Oktober in Nürnberg auf der Messe HAARE um den Titel konkurrieren. Jeder muss vier eigene Modelle mitbringen, und gekämpft wird in vier Themen-Runden, die das ganze Spektrum des Barber-Berufs umfassen: Grooming (Konturenschneiden), Hot Towel Shave (komplette Nassrasur), Bombage (Frisur zum Bart) und Fade Cut (Übergang vom Bart zur Frisur – hier wird millimetergenau nachgemessen). Alles läuft unter vorgegebener Zeit ab; die Juroren schauen dabei auch auf Sauberkeit, Ordnung, Genauigkeit und die Eigenpräsentation. Für Marina steht fest: „Ich freue mich auf das Finale und werde für meine Kunden mein Bestes geben!“
Text + Foto: Susanne Hassen
Marina Ulrich mit Ehemann Mathias in ihrem „Barbershop“ im Haarstudio Sachsen.
Marina Ulrich bei den Vorentscheidungen zum International Barber Award 2017. Foto: Haarstudio
