Fahrräder im Kulturfoyer – der Radsherr stellt aus!

WASSERMUNGENAU / NÜRNBERG

„Der Radsherr stellt aus“ titelt eine Ausstellung des Kulturfoyers Handwerk Mittelfranken, die Anfang April eröffnet wurde. Dabei handelt es sich nicht um einen durch die fränkische Aussprache verursachten Schreibfehler. Helmut Walter aus Wassermungenau ist tatsächlich der Herr über eine stattliche Sammlung von Fahrrädern, die er über 10 Jahre im alten Schulhaus in Wassermungenau zusammengetragen hat und jetzt in Auszügen im Foyer der Handwerkskammer für Mittelfranken ausstellt. Zur Ausstellungseröffnung führte der „Radsherr“ in Frack und Zylinder, mit viel Sachverstand und mit kurzweiligen Geschichten eine überwiegend männliche Besucherschar durch seine Ausstellung. Das „Rudge 54 Zoll Hochrad“ von 1880 ist das älteste Stück seiner Sammlung und darauf ist Helmut Walter besonders stolz. Sagt er und streichelt dem Fahrrad-Oldtimer liebevoll über den Sattel. In einer Gärtnerei hat er es gefunden, bunt lackiert und mit Seidenblumen dekoriert. Vorsichtig hat er die nicht historische Farbe abgenommen und das blanke Metall eingewachst. Eigentlich werden die Räder beim Radsherrn lediglich in ihrem Zustand konserviert, die gängige Praxis des Neulackierens ehrwürdiger Fahrräder mit nicht passenden Farben lässt Helmut Walter erschaudern. So finden sich in seiner Sammlung auch Räder, denen der Zahn der Zeit schon ordentlich zugesetzt hat, „aber auch das ist Zeitgeschichte, die sichtbar sein muss“, meint Walter. Auch die viel jüngeren Ausstellungsobjekte lassen die Herzen der anwesenden Fahrradfreaks höher schlagen. Das Bonanza-Fahrrad war schon in seiner Entstehungszeit Kult, steht gleich am Eingang zur Ausstellung in seiner klassischen orangen Farbe und auch im Opel Manta-Look mit einem Fuchsschwanz dekoriert. Hercules gehört mit Triumph, Mars und Victoria zu den in Nürnberg im 19. Jahrhundert gegründeten Zweiradherstellern und hat als einziger von ihnen überlebt, auch wenn das Nürnberger Werk schon längst wegverlagert wurde. Und auch in puncto Radsport hat Nürnberg etliches aufzuweisen. Stellvertretend steht dafür in der Ausstellung das Express-Rennrad des vierfachen deutschen Meisters Mathias Pfannenmüller von 1948. Die Ausstellung ist noch bis zum 16. Mai zu den regulären Öffnungszeiten der Handwerkskammer für Mittelfranken (Montag bis Donnerstag, 7.30 bis 17.00 Uhr, Freitag von 7.30 bis 16.00 Uhr) zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Auf Anfrage führt Helmut Walter gerne durch die Ausstellung. Zur Terminvereinbarung wenden Sie sich bitte an Agnes Graf-Then, Tel. 0911-5309-194, E-Mail: agnes_graf@hwk-mittelfranken.de. Gerne können Sie den „Radsherrn“ Helmut Walter und seine Fahrräder auch in seinem neuen Domizil in der Pflugsmühle besuchen. Nähere Informationen finden Sie auf seiner Homepage www.der-radsherr.de

Text + Foto: HWK

a Harald Grüner, zweiter Vorsitzender des Kulturfoyers bei der Eröffnungsansprache a Harald Grüner, zweiter Vorsitzender des Kulturfoyers Bürgermeister Werner Bäuerlein und der Radsherr betrachten die erlesenen Schätze a Peter Panke, Handwerkskammer Mittelfranken, Bürgermeister Werner Bäuerlein und interessierte Zuhörer a Proberitt am Hercules Cavallo a Radsherr Helmut Walter, Bürgermeister Werner Bäuerlein und Agnes Graf-Then von der Handwerkskammer Mittelfranken v.l.

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