Inklusive Basketballer sind Forschungsgegenstand
NEUENDETTELSAU / BRUCKBERG (Eig. Ber.)
Das inklusive Bruckberger Sportmodell ist einmal mehr Forschungsgegenstand eines internationalen Forschungsauftrages. Die Sportkooperation zwischen Sportlern der Bruckberger Heime und Schülern der Laurentius-Realschule darf sich immer wieder als Vorreiterprojekt für inklusiven Sport sehen. Im aktuellen Fall wurde Dr. Florian Pochstein von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg von der internationalen Vereinigung für inklusiven Sport „Special Olympics International“ in Washington D.C./USA beauftragt. Er soll durch Befragungen von Sportlern mit und ohne Behinderung und deren Trainern in Bruckberg heraus finden, inwieweit die Sportler sich durch Unified Sports in eine Gruppe inkludiert und dazugehörig fühlen und welche Vorgehensweisen und Rahmenbedingungen derartige Prozesse positiv beeinflussen können. Bei der Befragung wurden fünf Trainer aus Bruckberg mit langjähriger Erfahrung in diesem Bereich befragt. Interessant ist, wie die Trainer das Training gestalten und welche Erfahrungen die Trainer dabei gemacht haben Sportler mit und ohne Behinderung in eine Team zu verwandeln. Vor allem das Kooperationsprojekt zwischen Laurentius-Realschule Neuendettelsau und den Bruckberger Heimen ist hierbei wegweisend. Schüler spielen ganz selbstverständlich mit und gegen Menschen mit verschiedensten Behinderungen. Die Erfahrungen, die seit der achtjährigen Laufzeit dieses Projektes gemacht wurden, liefern wichtige Erkenntnisse für die zukünftige Gestaltung. So können auch andere Einrichtungen oder Verein von dem Erfahrungsschatz der Diakonie Neuendettelsau profitieren.
Die von Dr. Pochstein im Rahmen dieser Befragung gesammelten Ergebnisse werden nun noch übersetzt, ausgewertet und dann an den Auftraggeber Special Olympics International geliefert um mit den gewonnen Erkenntnissen das Unified-Sports-Programm von Special Olympics noch weiter ausbauen zu können. Joachim Neuschwander, Einrichtungsleitung der Bruckberger Heime, zeigt sich erfreut über das wissenschaftliche Interesse an der praktischen Arbeit vor Ort. „Wir wirken gerne an solchen Befragungen mit und tragen gerne unseren Teil aus der Praxis dazu bei um die Qualität unserer Arbeit sichern und steigern zu können. Die Erfahrungen unserer Sportler, deren Erlebnisse und Berichte können dadurch einen Beitrag dazu leisten wie Inklusion praktisch gelingen kann.“ Assistiert wurde Dr. Florian Pochstein bei der Befragung vor Ort durch die Mitarbeitenden aus Bruckberg und Harald Spaniol, einem Sportlehrer der Laurentius Realschule Neuendettelsau. Gespannt warten die Verantwortlichen nun auf die Ergebnisse der Befragung und den dadurch gesammelten Erkenntnissen. Sportlehrer Harald Spaniol ist sich aber auch ohne die Ergebnisse schon sicher, welchen Wert diese Arbeit hat. „Es ist toll zu sehen, welchen Einfluss diese Arbeit auf die Biographien vieler unserer Schüler haben kann und die Art und Weise wie sie sich in diesem Projekt präsentieren, macht viele von Ihnen zu Vorbildern für unsere Gesellschaft und darin sehen wir neben der Wissensvermittlung eine wesentliche Aufgabe als Schule.“
Foto: Diakonie Neuendettelsau
Unified Sportler der Diakonie Neuendettelsau, aus den Bruckberger Heimen und der Laurentius- Realschule.