Landwirte sollen sich vor dem Mähen beim zuständigen Revierjäger melden
LICHTENAU (Eig. Ber.)
Immer wieder werden Rehkitze getötet, wenn Landwirte ihre Felder mähen. Der Lichtenauer Hegering will das nicht länger hinnehmen. Dem Hegering war zu Ohren gekommen, dass durch den Einsatz von Drohnen mit entsprechenden Wärmebildkameras bereits mehrere hundert Rehkitze vor dem Mähtod bewahrt werden konnten – und hatten sich deshalb ebenfalls zur Anschaffung einer solchen Drohne entschieden. Die Lichtenauer Firma Franke Elektrotechnik GmbH hatte sich ohne zu zögern bereit erklärt genau diese Drohne zu spenden und hat es sich auch nicht nehmen lassen, den Hegering zusätzlich mit Poloshirts und Jacken für die „Piloten“ auszustatten. Die Firma DMP aus Neuendettelsau druckte passend dazu kostenfrei die Visitenkarten zur Rehkitzrettung. Der Gesamtwert der Spendenaktion liegt bei über 3.000 Euro. „Für das was einem die Region gibt, darf man der Region auch gerne wieder etwas zurückgeben“, meinte Günter Franke beim offiziellen Übergabetermin mit Drohnen-Testflug auf dem Firmengelände in Lichtenau Mitte Juli. Nach einem kleinen Umtrunk hatten 12 Piloten Zeit, sich mit der Materie Drohne zu beschäftigen und sich technisch einweisen zu lassen. Die Drohne ist derzeit die einzige „fliegende Wildrettung“ im Gebiet Lichtenau und wird in den nächsten Wochen in mehreren Revieren aktiv zum Einsatz kommen. Landwirte werden gebeten, sich vor dem Mähen beim zuständigen Revierjäger zu melden! Und so funktioniert die Rehkitzrettung per Drohne in der Praxis: Beim Drohnenflug werden systematisch Wiesen überflogen und durch die Wärmebildkamera Erwärmungen farblich dargestellt. Sobald eine Erwärmung festgestellt wird läuft eine weitere Person in Richtung der Drohne. Zur genauen Einweisung steht sie mit dem Piloten im Funkkontakt. Wird ein Kitz gefunden, kann es von einem Helfer, dessen Hände mit Gras oder ähnlichem Naturmaterial geschützt sind, vorsichtig geborgen und nach dem Mähen wieder am Fundort ausgesetzt werden. Für die Rehkitzmutter ist es in der Regel kein Problem ihr Kitz wieder zu finden…
Fotos: Haberzettl
