Freisprechungsfeier der Zimmerer-Innung in Herrieden

Tobias Wechsler aus Neuendettelsau ist Prüfungsbester

HERRIEDEN

„Beste Berufsaussichten“ wurden der Zimmerergesellin und den Zimmerergesellen prognostiziert, die kürzlich im Rahmen einer Feierstunde in Herrieden ihre Gesellenbriefe erhielten. Aus Anlass der Gesellenfreisprechungsfeier der Zimmererinnung Ansbach-Westmittelfranken waren Landrat Dr. Jürgen Ludwig, der Herrieder Bürgermeister Alfons Brandl, der stellvertretende Kreishandwerksmeister Werner Kamm sowie der Oberstudiendirektor Thomas Grad, Schulleiter der Berufsschule Gunzenhausen, gekommen, der auch die Festansprache hielt. Obermeister Hermann Lauchs hieß in seinem Grußwort Gäste und Ehrengäste willkommen.

Landrat Dr. Ludwig verwies auf die Bedeutung des Zimmererhandwerks im Landkreis Ansbach, in dessen Kreisgebiet es rund 100 Zimmereien gebe, die zahlreiche Beschäftigte in ihren Unternehmen führen. Bei der Digitalisierung seien die Betriebe ebenso in der Lage mitzuhalten, meinte der Landrat, der den jungen Fachkräften zu ihren Prüfungserfolgen gratulierte. Herriedens Bürgermeister Alfons Brandl appellierte an alle Schulabgänger, nicht unbedingt eine akademische Ausbildung anzustreben, denn das Handwerk biete hervorragende berufliche Aussichten. Seitens des westmittelfränkischen Handwerks überbrachte der stellvertretende Kreishandwerksmeister Werner Kamm die Glückwünsche. Er unterstrich, dass eine Ausbildung als Zimmerer eine solide Grundlage für ein erfolgreiches Arbeitsleben bilde. „Sie gehören jetzt zu den gesuchten Fachkräften“, sagte Kamm und empfahl den jungen Zimmerern, dem Handwerk treu und durch ständige Weiterbildung auf dem Laufenden zu bleiben. „Heute ist so etwas ähnliches wie ein Erntedankfest für die Gesellin und die Gesellen, die eine wichtige Ernte eingefahren haben“, so Thomas Grad, der Leiter der Berufsschule Gunzenhausen. Für die Ausbilder und Firmenchefs sind die neuen Junggesellen eine Investition in die Zukunft: Mit gut qualifizierten Mitarbeitern wird jeden Tag angesehene Arbeit abgeliefert. Alle Zimmerer verbinden in ihrer Arbeit wie in kaum einem anderen Beruf gute alte Tradition und neueste Technik zu einem sinnvollen Ganzen. Grad sprach in diesem Zusammenhang von bekannter Zunftkleidung, Zunftbräuchen, wie Richtspruch am Dachstuhl und Zimmererklatsch. Abschließend gab der Schulleiter eine Empfehlung der Gesellin und den Gesellen mit auf den Weg, die da lautete: „Lebenslanges Lernen gilt es zu beachten und auszuüben.“ Nur wer sich auf dem neuesten Stand des Handwerks und der Technik befindet, wird auch weiterhin bestehen. Viel Spaß gab es – besonders für die zuschauenden Gäste – als die Zimmerergesellen eine so genannte Leonardobrücke aufbauten, die ohne Nägel oder sonstiges Haltematerial stabil zusammengesetzt werden musste – was schließlich auch gelang. Nach all den Grußworten und Glückwünschen zum beginnenden Arbeitsleben als Zimmerer kam der Moment des Überreichens der Gesellenbriefe, die lang erwartete Freisprechung, bei welcher die  Erhebung in den Gesellenstand erfolgte. Nach der Übergabe der Gesellenbriefe standen Danksagungen an die Ausbildungsbetriebe, die Lehrer an der Berufsschule sowie dem Prüfungsausschuss für geleistete Arbeit und Zeitaufwand auf dem Programm. Prüfungsbester und diesjähriger Innungssieger ist Tobias Wechsler aus Neuendettelsau, der seine Ausbildung bei der Firma Kleinöder in Moosbach bei Windsbach absolvierte.

Im Schlusswort rief Obermeister Lauchs der Gesellin und den Gesellen zu, die Arbeitsaufgaben sowohl zum eigenen als auch zum Ansehen des Zimmererhandwerks sowie zur Ehre des betreffenden Unternehmens auszuführen. „Gott schütze das ehrbare Handwerk und die heute frei gesprochenen Gesellen“, war sein Wunsch für deren Zukunft.

Text + Foto: Klemens Hoppe

Die freigesprochenen Absolventen

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online