Gelebte Inklusion im Norden Europas

Fachschüler aus Neuendettelsau sammelten Erfahrungen in Finnland

NEUENDETTELSAU (Eig. Ber.)

Um zahlreiche Erfahrungen reicher kehrten Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Heilerziehungspflege und -hilfe Neuendettelsau aus Finnland zurück. Als Höhepunkt ihres Projekts im Rahmen des Leonardo-da-Vinci-Programms der Europäischen Union hatten die Schüler eine Reise in das nordeuropäische Land unternommen. Bereits im Oktober vergangenen Jahres war der Startschuss („Kick-Off“) für das Projekt „Wie wird Inklusion in Europa gelebt“ gefallen. Nachdem die umfangreiche Vorbereitung geschafft war, ging es in der ersten Woche der Finnlandreise vor allem um die Erweiterung der interkulturellen Kompetenz. Dazu wurden nicht nur Sehenswürdigkeiten besucht, sondern auch Forschungsfragen bearbeitet. Zum Beispiel wurde das Ausmaß der Barrierefreiheit in Helsinki dokumentiert und Interviews zur Inklusion von Menschen mit Behinderung in Finnland geführt. Nach den finnischen Gesetzen müssen alle öffentlichen Bereiche barrierefrei sein. Während in Bussen und Bahnen dieser Grundsatz weitgehend verwirklicht ist, sorgen abseits davon allzu steile Rampen manchmal dann doch für hohe Hindernisse. Die Finnen erlebten die Schüler als „offen, freundlich, aber auch zurückhaltend“, erzählten sie. Schwerpunkt in der zweiten Woche war der Einblick in die Arbeitsweise einer gut ausgestatteten Berufsförderungseinrichtung für Menschen mit Behinderung, berichtete Klassenlehrer Dr. Volker Richter. Die Gäste aus Deutschland konnten im Unterricht hospitieren sowie mit Studierenden, Lehrkräften und Leitungen ins Gespräch kommen. Allgemein erlebten die Besucher aus Neuendettelsau den Unterricht als räumlich und zeitlich flexibler als in Deutschland. Die Dezentralisierung ist in Finnland schon weitgehend umgesetzt, aber die Fachschüler erfuhren auch, dass angesichts der hohen Kosten das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen könnte. Die Projektteilnehmer boten zudem eigene Workshops von Deutsch-Kursen über das Kochen deutscher Gerichte bis hin zu Musik, Sport und Spiel an, die sehr guten Zuspruch fanden. Um die Eindrücke zu verarbeiten und festzuhalten, führten die Fachschüler Tagebücher, trafen sich zu Reflexionen in der Gesamtgruppe und erhielten Feedback von den Teilnehmern der Workshops. Zur Nachbereitung werden die Ergebnisse nun zusammengetragen und aus dem umfangreichen Filmmaterial ein präsentabler Film geschnitten. „Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, bei so einem Projekt mitzumachen“, lautete die Bilanz der Fachschüler.

Foto: Privat

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