Glutkern – Über Menschen der Bibel

Erika Ruckdäschel veröffentlichte bisher 15 Bücher

NEUENDETTELSAU

Seit 1983 lebt sie in Neuendettelsau, verfasste Veröffentlichungen für Schulbücher und Zeitungen, schrieb 15 Bücher und erhielt bisher drei Preise: die Autorin Erika Ruckdäschel. 1939 in Ohrdruf in Thüringen geboren, verließ mit 16 Jahren die damalige DDR, ging nach München, um dort in einem Büro zu arbeiten und besuchte zeitgleich ein Abendgymnasium. Seit 1966 schreibt sie Hörspiele und Rundfunksendungen. Beruflich standen Journalistik und Politologie im Mittelpunkt. Ab 1973 war sie bis zu ihrem Umzug nach Neuendettelsau Redakteurin beim Evangelischen Presseverband in München; in Neuendettelsau Mitarbeitende im Diakoniewerk – und lebt nun im verdienten „Un-Ruhestand“ im Therese-Stählin-Haus der Diakoneo. Ihr soeben im Buchhandel erschienenes Taschenbuch „Glutkern – Über Menschen der Bibel“ hat 112 Seiten, die farbigen Scherenschnitte stammen von Erika Albus, einer Diakonisse und ehemaligen Religionspädagogin und Graphikerin im Diakoniewerk Neuendettelsau, und runden den Inhalt der Erzählungen auf besondere Weise ab. Dr. Philipp Sonntag und Annegret Wipprecht aus Berlin verfassten eigene Rezensionen und wussten mit ihren Besprechungen darüber zu berichten. Erika Ruckdäschel gelingt eine harmonische Vermittlung der Bibel. Sie lässt Zeitzeugen zu Wort kommen, oft „Alltagsmenschen“, die gerade aus einer „Nebenrolle“ in der Bibel heraus die zentralen Figuren beobachten. So gibt es für die Leser gut nachvollziehbare Eindrücke. Bei der Steinigung des Stephanus wird die Vorstellung deutlich und vorstellbar, wie hinter seinem tapferen Verhalten der Rückhalt Gottes wirkt. Als „Glutkern“, wie das Magma eines Vulkans. Ähnlich real beobachtet eine Köchin den Alltag, die Eifersüchteleien, das Auf und Ab in der Familie des Stammvaters Abraham mit seiner Frau Sarah. Ruckdäschels Fazit: „…beides sündige Menschen, aber gesegnet und auserwählt.“ Aktuelle Gefahren benennt die Autorin realistische: „Schon bald wird die künstliche Intelligenz in Sekundenschnelle sogar darüber entscheiden, ob es Krieg gibt oder nicht. Mich schaudert.“ Da darf es, ja soll es auch den Leser schaudern. Jeder Mensch ahnt, was es heißt, „von allen guten Geistern“ verlassen zu sein. Für die Autorin ist Gott „keine Erfindung“, sondern: „Gott hat sich immer wieder wirksam gezeigt. Er ist Liebe, Glut, Energie.“ Erika Ruckdäschel setzt die Nächstenliebe pragmatisch und einfühlend in den Alltag um. Bei ihr wird die symbolische Kraft der Bibel lebendig. So wird die Umsetzung nicht als einengend, sondern als wohltuend empfunden. Vielleicht werden viele der heute lebenden Evas, Noahs, Jakobs oder Josefs neugierig, auf wen eigentlich ihre vermeintlich so modernen Vornamen verweisen. Sie könnten Freundschaft schließen mit diesen Menschen der Bibel, die uns die Autorin auf liebevolle Weise in ihrem Buch nahegebracht hat. Erika Ruckdäschels Freunde sind Bibelmenschen, die sie uns nahebringt. Sie treten uns  lebendig aus dem Text entgegen mit all ihren Hoffnungen und Erkenntnissen, Ängsten und Freuden.

Text + Foto: Klemens Hoppe

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