Grabstele für Ludwig Kammerecker würdig übergeben:

„Dieses Denkmal in der Stadt als Schatz bewahren“

HEILSBRONN

Die Grabstele des Heilsbronner Ehrenbürgers Johann Ludwig Kammerecker (1864 – 1945) steht jetzt auf dem Heilsbronner Friedhof. Auf Bitten und Veranlassung der Enkel des „Geheimen Hof- und Kommerzienrathes“ war sie von München in die Münsterstadt gebracht und von der Friedhofsverwaltung hier aufgestellt worden – der entsprechende Stadtratsbeschluss war im Vorfeld schon getroffen worden. Zur feierlichen Übergabe trafen sich nun Hannelore Möller, 90-jährige Enkelin Kammereckers, und ihr einige Jahre jüngerer Bruder Christof Möller, um die Stele offiziell an Bürgermeister Dr. Jürgen Pfeiffer zu übergeben. „Wir werden dieses Denkmal in der Stadt als Schatz bewahren!“ versprach das Stadtoberhaupt. Pfeiffer zitierte dazu aus der am 12. Mai 1911 datierten Urkunde zur Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Ludwig Kammerecker, in der es heißt, dass „sein Name in unseren Mauern unauslöschlich ist.“ Über die Geschichte der Kammereckers erzählte Heinz Schmutterer vom Heimatverein. Frühester nachweislicher Vorfahr war Johann Ludwig Hocker, ab 1722 Professor und Prediger am Münster . Eine Original-Ausgabe seines Buches „Heilsbronnischer Antiquitätenschatz“ wurde bereits vor 10 Jahren von den Nachkommen als wertvolle Gabe dem Heimatmuseum der Stadt vermacht. In seiner Ansprache zeigte sich Christof Möller bewegt von dem Respekt, der seinem Großvater seitens der Stadt Heilsbronn entgegengebracht werde. Kammerecker hatte 1908, wie Möller erinnerte, zusammen mit einem Kompagnon die Bank für Haus- und Grundbesitz, heute Hausbank, in München gegründet und bis 1935 geleitet. Sie sollte in Not geratenen Hausbesitzern helfen, ihre Verpflichtungen einzuhalten, „Spekulationsgeschäfte ausgeschlossen“, wie Möller betont. Hier wie bei vielen anderen Projekten sei immer wieder deutlich geworden, wie sozial sich sein Großvater, zusammen mit seiner Großmutter Kunigunde, für die Allgemeinheit eingesetzt habe. Die Verbindung zu Heilsbronn war immer präsent – so hatte Kammerecker 1911 das Luitpold-Denkmal in der Stadt gestiftet. Neben vielen Medaillen, die sein Großvater bekommen habe, sei ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Heilsbronn immer die wichtigste gewesen, betont der Enkel. Des halb habe sein Sohn Niklas, der Urenkel, im vergangenen Jahr den Vorschlag gemacht, nach Auflassung des Münchner Grabes der Familie, die Stele nach Heilsbronn zu bringen. Hier steht sie nun, ein Dreivierteljahrhundert nach dem Tod von Johann Ludwig Kammerecker, als wahrer persönlicher und historischer Erinnerungsschatz. Das Foto zeigt (von links): Die Enkel Hannelore und Christof Möller sowie Pfarrer i. R. und Ehrenbürger Paul Geißendörfer.

Text + Foto: Susanne Hassen

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