„Größtes musikalisches Kunstwerk“ in Merkendorf aufgeführt

Darbietung der h-Moll-Messe von Bach war ein stimmgewaltiges Erlebnis

MERKENDORF

Als das „größte musikalische Kunstwerk, das die Welt je gesehen und gehört hat“ bezeichnete 1811 der Komponist Carl Friedrich Zelter die h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. Und mit diesen Worten begrüßte Stadtpfarrer Detlef Meyer die zahlreich in die Stadtkirche nach Merkendorf gekommenen Konzertbesucher. Diese erlebten in den folgenden zweieinviertel Stunden jenes Werk, das den großen Barockkomponisten 25 Jahre seines Lebens bis zu seinem Tod begleitet hat. Aufführende waren der Kammerchor Fränkisches Seenland unter der Leitung von Stefan Hofmann, das Ansbacher Trompetenensemble, das Kammerorchester Klaus Lieb und als Solisten Elizaveta Belokon (Sopran) aus Moskau, Reiner Geißdörfer (Tenor), Michael Albert (Bass), zwei ehemalige Windsbacher Sängerknaben und Paul Sturm (Continuo) von der Musikhochschule Nürnberg. Vom ersten bis zum letzten Ton zogen die Darbietenden, die den gesamten Chorraum ausfüllten, die Zuhörer in ihren Bann und in die Magie des Werkes. Mit dem dreifachen „Kyrie“ begann die Aufführung. Das „Gloria“ schloss sich an. Das folgende „Credo“ ist der mittlere der fünf Teile der Messe und das Herzstück. Zur weiteren Aufführung kamen das „Sanctus“ und die Parte „Osanna“, „Benedictus“, „Agnus Dei“ und „Donna nobis pacem“. Insgesamt besteht die h-Moll-Messe aus 18 Chorsätzen und neun Arien. Bach komponierte 1733 zunächst eine Missa in h-Moll aus dem in Merkendorf erklingendem Kyrie und dem Gloria. Anlass war der Tod des Kurfürsten August der Starke von Sachsen im Februar 1733. Gegen Ende seines Lebens stellte Bach bis 1749 die übrigen Sätze aus Bearbeitungen früher komponierter Sätze, überwiegend aus Kantaten und neuen Kompositionen zusammen. Klare Stimmen der Solisten und des Chores sowie die Blechblasinstrumente zeugten von hohem Können. Deutlich und klar war die Botschaft, die Bach mit diesem großen Werk der Welt hinterlassen hat, in der Merkendorfer Stadtkirche zu vernehmen. Die großartige Akustik der Kirche tat natürlich ihr übriges dazu. Lang anhaltender Applaus geleitete die Künstler aus der Stadtkirche.

Text + Foto: Daniel Ammon

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