Heilsbronner Lichtmessmarkt: „So schön war’s noch nie!“

HEILSBRONN

Unter einer strahlenden Februarsonne fand der diesjährige Heilsbronner Lichtmessmarkt statt. „So schön war’s noch nie!“ sind sich vier rüstige ältere Damen einig, die gerade angekommen sind und sich nun erst einmal umsehen. Der nagelneu gestaltete Marktplatz macht ja auch wirklich was her. Überall stehen die Marktstände, dazwischen ist schön Platz zum Schlendern und Schauen. Die vier Heilsbronnerinnen kennen ihren Lichtmessmarkt schon lange, aber in diesem Jahr gibt es zu ihrer Freude viel mehr Buden als sonst, und auch die Autos können draußen bleiben. Das Angebot ist dementsprechend vielfältig. Michael Maußer verkauft Wurst  vom Maußer-Hof; seine zukünftige Schwiegermutter Heidi Gundel hilft ihm tatkräftig. Mit Äpfeln aus der Würzburger Gegend steht Nicole Megerlein auf dem Markt, und Anja Scherb strahlt mit den hölzernen Engeln um die Wette, die ihr Mann Richard in seiner Ansbacher Werkstatt fertigt. Käse, Getränke, Brot, Kuchen und Heißes aus der Hand freundlicher Händler lassen kaum kulinarische Wünsche offen. Wie es sich für einen ordentlichen Lichtmess-Markt gehört, sind natürlich auch die praktischen Waren reichlich vertreten. Warme Pullis und Mützen, Scheren und Zangen, Gürtel und Taschen, Gewürze, Dufthölzer und vieles mehr – sogar ein Stand mit ausschließlich weiß-roten kreativen Frankenartikeln ist im Angebot. Wie lange es den Heilsbronner Lichtmessmarkt schon gibt, ist nicht genau zu sagen. Er gehört jedoch eindeutig in die jahrhundertealte Tradition, dass Knechte und Mägde, die sich am 2. Februar, an Mariä Lichtmess, für ein Jahr neu verdingt und für das abgelaufene Jahr ihren Lohn erhalten hatten, sich auf diesen Märkten dann mit dem Notwendigen versorgten. Für eine schöne Verbindung von Geschichte und Gegenwart sorgen die Mitglieder des Heilsbronner Heimatvereins mit ihrem Museumscafé im ersten Stock des Konventhauses, das sie neben Lichtmess auch zu Advents- und Kathreinmarkt betreiben. Unter historischem Gebälk und mitten in der spannenden Ausstellung über Ludwig Kammerecker kann man sich hier bei Torte, Kaffee und netten Gesprächen aufwärmen. Das hätte den Knechten und Mägden aus dem Mittelalter bestimmt auch gefallen.

Text + Fotos: Susanne Hassen

Werbung:

Über Habewind Informationsdienst

Dieser Inhalt wird bereitgestellt von Habewind Online