„Kampfhandlungen sind Teil unserer Geschichte“

Gedenkgottesdienst und Totengedenken 70 Jahre nach dem Krieg

 MERKENDORF

70 Jahre nach den Kampfhandlungen um Merkendorf vom 18. bis 20. April 1945 gedachten Stadt und Kirchengemeinde der Opfer. In einem Gedenkgottesdienst erinnerte Stadtpfarrer Detlef Meyer an die Zerstörungen und die mutige Tat des Schusters Friedrich Weiß. Dieser erreichte die Einstellung des Beschusses der US-Armee auf die Stadt, die die Waffen-SS verteidigte. Auf dem Friedhof gedachten Bürgermeister Hans Popp und der Vorsitzende der Soldatenkameradschaft, 3. Bürgermeister Hans Fleischner, der Ereignisse in den Apriltagen 1945. Beide sagten, dass Gedenken auch Verantwortung hieße und die Kampfhandlungen ein Teil der Merkendorfer Geschichte sei. Sie richteten ebenso den Blick nach vorne und warnten vor extremistischen Parolen und einfachen politischen Lösungen. Das ginge damals schon schief, als die Nationalsozialisten ihr „Tausendjähriges Reich“ ausriefen. Heute würden die Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten weltweit mit Argwohn beobachtet, erinnerten die Redner. Stadtpfarrer Meyer nahm auch diesen Gedanken in seiner Predigt in der Stadtkirche zuvor auf und sagte: „Merkendorf darf und wird kein zweites Tröglitz werden.“ Diakon Heinrich Förthner sprach auf dem Friedhof ein Gebet. Bürgermeister Hans Popp und Hans Fleischner legten einen Kranz am Reihengrab der bei den Kämpfen um Merkendorf gefallenen Soldaten nieder.

Musikalisch umrahmten die Gedenkveranstaltungen der Posaunenchor, geleitet von Friedrich Rohm, und der Kirchenchor unter der Leitung von Barbara Rohm.

a Fahnenträger beim Einzug auf den Friedhof

Text + Foto: Daniel Ammon

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