38.000 x NEIN – Voller Erfolg der Petition
WINDSBACH (Eig. Ber.)
Gegen die geplante Masthähnchenanlage auf der Windsbacher Gemarkung
Ismannsdorf hatte sich nach Bekanntwerden der geplanten Anlage Widerstand aus der Bevölkerung gebildet. Neben einer ersten Unterschriftenaktion in den unmittelbar betroffenen Ortsteilen, bei denen mehr als 300 Unterschriften gesammelt wurden, folgte Anfang des Jahres eine Online-Petition gegen das Bauvorhaben, bei dem gemäß Bauantrag knapp 40.000 Tiere in 30 Tagen vom Küken zum schlachtreifen Hähnchen gemästet werden sollen. Der Erfolg der Online-Petition übertrifft sämtliche Erwartungen. Mehr als 38.000 Menschen haben sich mit ihrer Unterschrift klar gegen das Projekt ausgesprochen. Die Ablehnung geht dabei quer durch die Bevölkerung. Dabei fürchten die Menschen zum einen die direkten Gefahren der Anlage, wie z.B. die mögliche Verseuchung des Trinkwassers durch Antibiotika, zum anderen sprechen sich die meisten auch ganz klar gegen diese Art von industrieller Tierquälerei aus. Nicht zuletzt auch die Corona-Ausbrüche bei Wiesenhof und Tönnies haben jüngst gezeigt, dass industrielle Tiermast ein Irrweg ist, der nicht noch durch den Aufbau weiterer Kapazitäten wie in Windsbach ausgebaut werden sollte. Bedingt durch die COVID-19 Pandemie wurde die Petition nun etwas später an das Landratsamt Ansbach und die Stadt Windsbach übergeben. Bei der Übergabe der Petition an Landrat Dr. Jürgen Ludwig zeigte dieser durchaus Verständnis für die ablehnende Haltung und sicherte in einem sehr offenen
und konstruktiven Gespräch eine gründliche Prüfung der vorgebrachten Einwendungen zu. Auch Matthias Seitz, Bürgermeister der Stadt Windsbach, konnte beim Übergabetermin im Windsbacher Rathaus den Argumenten der Projektgegner folgen. Auch in diesem Gespräch konnten noch einmal wesentliche Argumente ausgetauscht werden, insbesondere auch zur nicht gegebenen Verkehrssicherheit auf der 2km langen Anfahrtsstrecke zu der Anlage. Die Initiatoren der Online-Petition sind sehr dankbar für den überwältigenden Zuspruch aus der Bevölkerung und danken Landrat Dr. Ludwig und seinen Mitarbeitern sowie Bürgermeister Seitz für die konstruktiven Gespräche im Rahmen der Übergabe. Nun bleibt zu hoffen, dass das Landratsamt dem Projekt die Genehmigung verweigert oder zumindest entsprechende Auflagen erteilt. Den unzähligen Tieren und auch uns Menschen wäre es zu wünschen. Ganz nach dem Zitat Ghandis: „Den Zustand einer Zivilisation erkennt man daran, wie sie mit den Tieren umgeht.“
Text + Foto: Tobias Ebinger
Die Initiatoren der Online-Petition anlässlich der Übergabe vor dem Rathaus Windsbach v.l.n.r: Markus Genser, Karin Lehner, Tobias Ebinger, Johann Schlackl.
