Kirchliche Andacht beim Löhe-Kreuz am Eingang zur Muna

Auch in Bechhofen und Haag Andachten unter freiem Himmel

NEUENDETTELSAU

Am vergangenen Himmelfahrtstag hatte die Kirchengemeinde von St. Nikolai in Neuendettelsau zu Andachten unter freiem Himmel an den drei Löhe-Kreuzen in Neuendettelsau, Bechhofen und Haag eingeladen. Nach Überlieferungen stellte Wilhelm Löhe diese Kreuze angeblich vor 150 Jahren in Neuendettelsau und den Außenorten ohne eigene Kirche auf. Sie laden heute noch zum gemeinsamen Gebet ein. Aus diesem Anlass trafen sich etwa 30 Bürger am Kreuz beim Eingang zur Muna. Mit Nasen-Mund-Schutz und in angemessenem Abstand zum Nebenmann waren sie gekommen, um mit Pfarrer Dr. Stefan Gehrig zu singen und zu beten. Der Geistliche hatte seine Gitarre dabei und begleitete so die Gesänge der Gläubigen. Dreimal wurde Gott, der Herr, im Lied gelobt: „Lobe den Herren, alle die ihn ehren“, „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“ und „Großer Gott, wir loben dich“. Bevor Pfarrer Gehrig seine Gedanken zu Himmelfahrt wissen ließ, bat er um einen kurzen Moment der absoluten Stille. Der Grund hierfür war das Zwitschern der vielen Vögel im Wald, mitten in der Natur, in Gottes Schöpfung; der herrliche Gesang der Vögel, der anstatt eines Orgelvorspiels erklang. Der Geistliche befasste sich mit dem Psalm 121, der auch gebetet wurde: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?“ Da von der Muna aus bekannterweise keine Berge zu sehen sind, empfahl der Geistliche, die Augen zu heben und in das Blau des Himmels zu blicken. Gebannt hochschauen, des Herren Wiederkunft erwarten und schließlich ganz bewusst die Natur und meinen Nächsten achten. Nach Gebet und Segen wies der Geistliche noch auf die am gleichen Tag geplante Himmelfahrts-Fahrradtour hin, die unter dem Motto stand „Mit dem Bilderrahmen unterwegs“. Beim jeweiligen Halt auf der Strecke war angedacht, bewusst durch einen Bilderrahmen zu schauen, um zu entdecken, was innerhalb und außerhalb des Rahmens zu erblicken sei. In diesem Zusammenhang war vom Lukasevangelium die Rede, in welchem es heißt, auf Jesus zu schauen, mit ihm zu leben und an ihn zu glauben. Beim Blick auf das ausgegebene Text- und Liedblatt mit einem Foto, auf dem ein Bilderrahmen samt grüner Landschaft mit einem Dorf in der Ferne sichtbar war, meinte der Geistliche, „dass beides, Himmel und Erde zu sehen sind – beides gehört zusammen.“ Mit diesen Gedanken verabschiedete der Pfarrer die Gläubigen und wünschte den Vätern einen gesegneten Vatertag. Heuer infolge der Corona-Pandemie allerdings mal ohne Bollerwagen und ausgelassenem Feiern in freier Natur.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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