Klassikkonzert im Seniorenwohnen: Musik am Nachmittag

WOLFRAMS-ESCHENBACH (Eig. Ber.)

Im Seniorenwohnen Wolframs-Eschenbach gaben vor Kurzem Profimusiker ein Kammerkonzert. Mozart, Händel und einige Volkslieder („Sah ein Knab ein Röslein stehen“, „Im Märzen der Bauer“) standen auf dem Programm. Mit Violine, Violoncello und einer Sängerin (Mezzosopran) trat das Trio an, um die Bewohner in die Welt der klassischen Musik zu entführen. Für gut eine Stunde verzaubern die Musiker aus dem Umland die Senioren. Dabei ist das Konzert interaktiv angesetzt. Nach dem Haupt-Programm, dem Aufführen klassischer Musik, haben die Bewohner die Möglichkeit, bei ein bis zwei bekannten Liedern mitzusingen. „Ein Mitmachprogramm, das gut ankommt“, wie Johannes Erkes, Musikdirektor der  „Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation“ weiß. Die Internationale Stiftung kümmert sich darum, dass in ganz Bayern Klassiknachmittage in Seniorenwohnen stattfinden können. „Kunst und Kultur gehören zum menschlichen Zusammenleben – sie bieten der Seele Nahrung, erzeugen Lebensfreude und schaffen soziale Integration“, sagt der Stiftungsvertreter und erklärt damit das oberste Ziel der Veranstaltungen. Der Münchner Unternehmer Erich Fischer gründete 1995 die Stiftung, die bis heute bundesweit öffentliche Konzerte für mehr als 470.000 Senioren organisiert und größtenteils finanziert hat. Dabei ist das Konzert in Wolframs-Eschenbach nicht das einzige in diesem Jahr, das die Stiftung in einem Seniorenwohnen des BRK veranstaltet. 60 Stück stehen bis Herbst auf dem Plan. Auch für die Senioren in Wolframs-Eschenbach war der Nachmittag ein Höhepunkt. „Viele Bewohner können unser Haus nicht mehr für einen Konzertbesuch verlassen“, verdeutlicht Einrichtungsleiterin Karin Weeger die Lebenssituation der Senioren. Dass es nun eine Möglichkeit gibt, einen Musiknachmittag im Seniorenwohnen zu veranstalten, sei eine tolle Sache. Nehme die Musik die Menschen doch mit auf eine Reise in ihre Kindheit und Jugend. Gerade das sei wichtig, denn mit diesen Erinnerungen motivieren sich viele Bewohner, wenn körperliche Beschwerden den Alltag beeinflussen. So wie Edith Hertwig. „An so einem Musik-Nachmittag kommen einfach herrliche Erinnerungen auf“, sagt die 88-Jährige. Und Einrichtungsleiterin Karin Weeger bestätigt: „Noch Tage nach dem Konzert ist der Nachmittag Gesprächsthema Nummer eins im Haus.“ Dass Musik den Alltag erleichtert, ist im Seniorenwohnen nichts Ungewöhnliches. Egal ob bei hausinternen Feierstunden, dem Sitz-Tanz oder der wöchentlichen Singstunde, Musik gehört zum Tagesgeschehen in der sozialen Einrichtung. „Wobei ein Konzert mit drei wirklichen Musikern doch etwas ganz Besonderes ist“, wie Frau Hertwig lächelnd erklärt.

Foto: Privat

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