Laienspielgruppe Bertholdsdorf überzeugte mit ihrer Theaterleistung

„Katharinas Erinnerungen“BERTHOLDSDORF

Die Laienspielgruppe Bertholdsdorf befasste sich in ihrem Theaterstück mit „Katharinas Erinnerungen“, der Ehefrau von Martin Luther. Die musikalische Umrahmung hatten die „Suddersdorfer Querbläxer“ übernommen. Das Gotteshaus St. Georg war bis auf den letzten Platz besetzt. Zusätzlich mussten noch Stühle aufgestellt werden. Zu den Gästen gehörten Vertreter aus Politik, Kirche und Verbänden. Es kam ein erlebnisreiches und mit viel Beifall bedachtes Theaterstück zur Aufführung. Lang anhaltenden Applaus ernteten die „Querbläxer“. Klangvolle Stimmen, und Instrumente, die an die damalige Zeit erinnern sollten, verliehen dem Geschehen einen stimmungsvollen Rahmen: Klarinette, Geige, Gitarre, Trommel, Akkordeon, Querflöte und Dudelsack. Die „Querbläxer“ hatten mit Pfarrerin Adriane Beatriz Dalferth Sossmeier Lieder ausgesucht, die Katharinas Erinnerungen musikalisch unterstrichen und neu aufleben ließen. In ihrer Begrüßung ließ Pfarrerin Sossmeiner wissen, dass das Theaterstück „Katharinas Erinnerungen“ von der brasilianischen Pfarrerin IECLB Scheila dos Santos Dreher geschrieben wurde. Es war der 13. Juni 1525 (anderen Angaben zufolge war es der 13. Juli 1525) – und exakt an diesem Tag des Jahres 2017, 492 Jahre später, ließ die Laienspielgruppe Bertholdsdorf Katharinas Erinnerungen aufleben. In der Kirche war ein Podest errichtet worden, auf welchem Katharina stand und in Erinnerungen schwelgte. Im Altarraum spielte sich das Geschehen ab, das die Erlebnisse ins Blickfeld rückte. Da waren zunächst acht katholische Nonnen, die sich zum Nachtmahl versammelt hatten. In Gesprächen wurde nach einem Plan gesucht, das Kloster heimlich verlassen zu können. Ein Fischhändler mit einem Leiterwagen kam gerade zur rechten Zeit. Mit ihm – unter einem großen Tuch als Versteck – entkamen sie der „klösterlichen Gewalt“. Dereinst befand sich Deutschland in einer Zeit bedeutender Umbrüche, berichtete die Erzählerin. Johannes Gutenberg erfand die Druckerpresse, so konnten sich neue Ideen schnell verbreiten. Große Epidemien, wie die Pest, forderten viele Opfer und löschten in einigen Städten fast die gesamte Bevölkerung aus. Auch die Religion lebten die Menschen sehr intensiv. Sie hatten große Angst vor Gott und der Hölle – und inmitten all dieser Geschehnisse fand die Reformation statt. Katharina von Bora, geboren 1499, hatte mit Martin Luther sechs Kinder, drei Söhne und drei Töchter. Sie schilderte im Theater von ihrem Leben mit Luther und zitierte aus Briefen. Aus einer Truhe entnahm Katharina Utensilien, die in ihrem Besitz waren. Luther nannte seine Käthe liebevoll „Morgenstern von Wittenberg“ und „lutherische Doktorin“. Katharina verstarb am 20. Dezember 1552 im Alter von 53 Jahren. Nach der Aufführung fand vor der Kirche die „Hochzeitsfeier von Martin und Katharina Luther“ statt. Die Gäste wurden mit Getränken – in so genannten Lutherbechern – und einer Brotzeit bewirtet. Der Erlös der eingelegten Spenden in Höhe von 1.267,50 Euro ging an die Mission „Eine Welt“ in Neuendettelsau. Diese verwendet die Gelder für das brasilianische Projekt „Lar Padilha“, das 1978 gegründet wurde und verarmte Kinder aufnimmt, die aus oftmals untragbaren sozialen Verhältnissen kommen sowie täglich physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt waren.

Text + Fotos: Klemens Hoppe

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