Landrat bringt engagierte Entwicklungshilfe-Akteure an einen Tisch

Auf Initiative von Landrat Dr. Jürgen Ludwig trafen sich erstmals mehrere regionale Organisationen und Initiativen mit entwicklungspolitischem Schwerpunkt im Landratsamt Ansbach zum Austausch. Ziel des Treffens war es, die vielfältigen ehrenamtlichen Aktivitäten im Landkreis Ansbach sichtbar zu machen, Synergien zu erkennen und den Grundstein für ein gemeinsames Netzwerk zu legen.

„Ich bin beeindruckt und berührt, wie viel Engagement aus dem Landkreis weltweit wirkt. Es wird so viel gemacht, was für die Menschen in armen Ländern sehr hilfreich ist“, betonte Landrat Dr. Ludwig nach der Gesprächsrunde. Alle Beteiligten empfanden das Treffen als wertvolle Plattform zur Vernetzung und vereinbarten, künftig im Austausch zu bleiben.

Zu den Projekten gehörte die Initiative „Ehinger Schule für Afrika“, die von Bürgermeister Friedrich Steinacker aus Ehingen am Hesselberg vorgestellt wurde. Inspiriert von der Aktion „1000 Schulen für Afrika“ entstand 2019 das Ziel, eine eigene Schule in Benin (Westafrika) zu errichten. Mit Hilfe örtlicher Vereine, Unternehmen und Spendenaktionen wurden rund 50.000 Euro gesammelt und der Schulbau realisiert. Nun soll das Projekt neuen Aufschwung erhalten.

Der Verein Kampala Kids Deutschland e.V. aus Claffheim bei Ansbach – vertreten durch Stefan Heidingsfelder und Michael Lechner – unterstützt Kinder in Uganda durch Patenschaften und Schulbauprojekte. Durch Spenden wurden bereits eine Vorschule, Küche, Latrinen, eine Grundschule mit Blindenklasse sowie ein Internatsgebäude errichtet. Der laufende Betrieb wird über Patenschaften finanziert. Das nächste Ziel ist der Bau einer weiterführenden Schule.

Franz-Josef Neumann berichtete von der über 40-jährigen Partnerschaft des evangelischen Dekanats Rothenburg o.d.T. mit dem Dekanat Hai in Tansania. Durch Spenden, Berufsausbildungsangebote und Infrastrukturprojekte wie Brunnen, Internate oder den Bau von Orgeln wird dort Entwicklungshilfe geleistet. Finanzielle Unterstützung kommt unter anderem vom „Ehrenamtsstand“ am Rothenburger Weihnachtsmarkt.

Der Eine-Welt-Verein Herrieden e.V., vertreten durch Beate Jerger, engagiert sich seit 1983 für Fairen Handel und Entwicklungszusammenarbeit. Der Weltladen wird ehrenamtlich betrieben, zusätzlich werden Projekte wie die „Feuerkinder“ in Tansania unterstützt, eine Initiative für Kinder mit Fehlbildungen.

Die Initiative Havila Hope e.V. aus Dinkelsbühl, vertreten durch Axel Haag, setzt sich seit 2013 für Waisenkinder in Westkenia ein. Der Verein bietet heute über 80 Kindern ein sicheres Zuhause, tägliche Mahlzeiten, Schulbildung und baut derzeit einen eigenen Schulkomplex mit dazugehöriger Versorgung.

Matthias Vogel, Vorstand der Stiftung Casayohana mit Sitz in Neuendettelsau, berichtete von der Arbeit im peruanischen Hochland. Die Stiftung unterstützt Kinder mit Behinderung, Frauen mit Gewalterfahrung sowie indigene Familien. In Peru arbeiten 40 lokale Fachkräfte. In Deutschland tragen 30 bis 35 Ehrenamtliche die Organisation. Trotz schwieriger Bedingungen und hoher Kosten vor Ort wächst das Projekt kontinuierlich.

Als weiteres Beispiel stellte Direktor Hans Hoerschelmann die Arbeit von MissionEineWelt, dem internationalen Partnerschaftszentrum der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern mit Sitz in Neuendettelsau, vor. Die Einrichtung pflegt Partnerschaften zu 21 Kirchen weltweit und unterstützt Projekte in den Bereichen Bildung, Medizin, Umwelt und Theologie. Rund 140 Mitarbeitende engagieren sich in Deutschland und im Ausland für eine gerechtere Welt.

Zum ersten Entwicklungshilfe-Austausch begrüßte Landrat Dr. Jürgen Ludwig (von links) Friedrich Steinacker, Franz-Josef Neumann, Beate Jerger, Hans Hoerschelmann, Axel Haag, Michael Lechner, Stefan Heidingsfelder und Matthias Vogel im Landratsamt Ansbach.

Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein

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